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Die Flohburg lädt ein: „Stein – Glaube – Name“ Geschichte und Geschichten in Stein gemeißelt“

Die Flohburg lädt ein: „Stein – Glaube – Name“ Geschichte und Geschichten in Stein gemeißelt“ (Foto: ) Nordhausen (psv) Am Donnerstag, 9. Juni um 14:00 Uhr wird die Vortragsreihe zum 10-jährigen Jubiläum des Museums Flohburg „10 Referenten - 10 Themen“ mit dem Vortrag von Dr. Marie-Luis Zahradnik, Historikerin an der Hochschule Nordhausen, zum Thema „Stein – Glaube – Name“ Geschichte und Geschichten in Stein gemeißelt“ fortgesetzt.

Wer über einen Friedhof geht, nimmt Grabsteine durch ihr unterschiedliches Aussehen wahr. Gräber sind nicht nur Ruhestätten. Ihre Gestaltung deutet auch auf Trauerbewältigung und auf das Verhältnis zwischen Lebenden und Toten hin. Sie sind historische Zeugnisse.
Besonders jüdische Grabsteine mit ihren verschlüsselten Inschriften geben beim Ergründen Lebensereignisse preis. Ein steinernes Zeugnis aus dem Mittelalter ist in der Dauerausstellung im Stadtmuseum Flohburg zu besichtigen. [Foto 3] In Ihrem Vortrag „Stein – Glaube – Name“ wird Dr. Marie-Luis Zahradnik, Leiterin des Projekts „Digitalisierung der jüdischen Friedhöfe im Landkreis Nordhausen“ der Hochschule Nordhausen, über die Geschichten hinter den Grabsteinen sprechen. Die jüdischen Friedhöfe im Landkreis Nordhausen berichten von Tod und Trauer. So vom Verlust einer Mutter im Wochenbett, den frühen Tod eines geliebten 3-jährigen Sohnes und einen Cholera-Ausbruch, der innerhalb von Tagen eine ganze Familie hinwegraffte. Ferner von Suizid als Folge von Schwermut, der schweren Lebenslage einer ledigen Putzmacherin sowie einem fleißigen Kaufmann, der seine junge Frau zurückließ. Die Hinterbliebenen fanden Trost im Glauben. Religion schuf eine seelische Verbindung zwischen Lebenden und Toten. Dies drückt sich gleichfalls in den Inschriften der letzten Ruhestätten aus.