Ortsteile

Bielen

Evangelische Filialkirche St. Martin und Johannes (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Evangelische Filialkirche St. Martin und Johannes (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Bielen ist der einwohnerstärkste Ortsteil der Stadt Nordhausen mit ca. 1.200 Einwohnern. Die Gemarkung liegt im Südosten des Stadtgebietes am Unterlauf der Zorge.

Bereits zwischen 650 und 700 besiedeln wendisch-sorbische Gruppen den Ort. Nachgewiesen sind auch Slawenplätze. Bis um 1100 gehört Bielen zum alten Reichsbesitz und kommt später in den Besitz des Hohnsteiner Grafen.

Erstmals urkundlich erwähnt wird Bielen unter der Bezeichnung Biela am 16. März 1158 in einer Urkunde von Kaiser Friedrich I., der auch unter dem Namen Barbarossa bekannt ist. Der Kaiser tauschte damals die Reichsburg und den Königshof Nordhausen gegen jährliche Einkünfte aus der Klosterwirtschaft. 1404 plündert Graf Dietrich IX. den Klosterhof in Bielen aus. Das benachbarte Nordhausen besetzt auf königlichem Befehl das Dorf. Nach dem Friedensschluss 1410 musste Nordhausen Bielen wieder aufgeben.

Bis 1414 gehörte der Ort dem Grafen von Honstein und 1417 kaufen die Grafen von Schwarzburg und Stolberg für 2000 rheinische Gulden die Stadt und das Amt Heringen und damit auch Bielen. Die Grafen lassen wegen einer Fehde mit Nordhausen 1480 das Dorf befestigen.

Im Oktober 1806 ziehen napoleonische Truppen in Bielen ein, das Gut wird zerstört, viele Häuser werden geplündert. 1819 unterzeichnet der König von Preußen und der Graf zu Schwarzburg einen Staatsvertrag, mit dem auch Bielen an die an die preußische Krone fallen.

In den 1860er Jahren bringt der Bau der Bahnstrecke Halle-Kassel eine beschleunigte Industrialisierung in die Nachbarstadt Nordhausen. Dadurch verändert sich auch in dem bis daher ausgesprochenem Agrardorf Bielen die wirtschaftliche Struktur.

Im Rahmen der Neugliederung des Landes Thüringen zum 1. Juli 1994 wird Bielen nach Nordhausen eingemeindet.

Bielener Badesee (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Bielener Badesee (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Im Ort befindet sich die bemerkenswerte evangelische Filialkirche „St. Martin und Johannes“ mit frühgotischem Chor mit Kreuzgewölbe und spätgotischem Flügelaltar aus der Zeit um 1500.
Durch den hier betriebenen Kiesabbau bildeten sich einige Baggerseen, von denen einer als Naherholungsgebiet „Bielener Kiesgewässer“ genutzt wird. Außerdem findet man in Bielen das Vereinshaus, einen Jugendclub, eine Kegelbahn, einen Landgasthof mit Hotel und das Strandbad.

Die Einwohner Bielens tragen den Spitznamen „Spackschnitzer“. Dies lag darin begründet, dass Bielen am Rande des einstigen Auesumpfes lag. Durch reichhaltige Kiesvorkommen lag hier der Grundwasserspiegel relativ hoch und auch das Schmelzwasser von Helme und Zorge sorgte dafür, dass die direkten Verbindungswege zu den Nachbarsiedlungen aufgrund dieses sumpfigen Untergrundes nur Fußstege aus Knüppeldämmen gewesen sein konnten. Diese Wege wurden Bohl-, Spack- oder Speckwege genannt. Die Leute, die mit dem Schneiden der Knüppel oder Reisigbündel beschäftigt waren, wurden Spack- oder Speckschnitzer genannt.

Vereine:
  • Fußballverein SV Bielen 1926 e.V.
  • der Bielsche Kirmesverein e.V.
  • Freiwillige Feuerwehr OT
  • Tischtennis SG Bielen
  • Aqua Fun Sports
  • Bielener Kirchbauverein e.V.
  • Kleingartenverein „Goldene Aue“ Bielen
  • Feuerwehrverein „Gut Schlauch 2000“ Bielen
  • Heimatverein 850-Jahre Bielen e.V.

Veranstaltungen:
  • Knutfest
  • Bielsches Osterfeuer und Kinderosterfeuer
  • Maibaumsetzen
  • Heimatfest
  • Bielsche Kirmes
  • Bielscher Weihnachtsmarkt
  • Bielsches Sportfest
  • Bielsches Kirchfest
  • „Abend der Frauen“ und vieles mehr

Ansprechpartnerin:
Ortsbürgermeisterin
Uta Heydecke
Friedrichsweg 12
99734 Nordhausen, OT Bielen
03631 / 89060
Homepage


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