Bürgerreise nach Charleville-Mézières

Charleville-Méziéres  (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Charleville-Méziéres (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen)

Unterwegs zu Freunden | Menschen begegnen sich über Kunst, Kultur und Geschichte in Frankreich

Mit einer Reise im November nach Charleville-Mézières soll interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, die französische Partnerstadt kennen zu lernen und mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu kommen. Die Bürgerinnen und Bürger beider Städte werden vom 7. bis 10. November 2024 vor Ort ein Begegnungsprogramm mit gemeinsamen Austauschen absolvieren, an der Vernissage der Kunstausstellung „Das Ende der Neuzeit“ des Nordhäuser Malers Jürgen Rennebach in der Galerie Lebon in Charleville-Mézières teilnehmen sowie im Rahmen eines Tagesausflugs nach Reims die Abtei St. Remi besuchen, die letzte Ruhestätte von Gerberga, Herzogin von Lothringen und Königin von Frankreich sowie Tochter des deutschen Königs Heinrich I. und dessen Gemahlin Mathilde. Die Teilnehmerzahl ist auf 14 Erwachsene im Alter ab 30 Jahren und wohnhaft in Nordhausen bzw. den Ortsteilen begrenzt. Die einzelnen Programmpunkte und die Übernachtung und Verpflegung sind inbegriffen. Ein Unkostenbeitrag von 200, -- Euro pro Person wird erhoben.

Interessierte an der aktiven Fortführung und Unterstützung der Städtepartnerschaft können sich über folgendes Online-Formular bewerben.

Der Stadtverwaltung Nordhausen ist es gelungen, umfangreiche Fördermittel des Deutsch-Französischen Bürgerfonds und der Thüringer Staatskanzlei im Rahmen des Projekts „Unterwegs zu Freunden | Menschen begegnen sich über Kunst, Kultur und Geschichte in Frankreich“ einzuwerben

Programm der Bürgerreise (Änderungen vorbehalten)

Donnerstag, 7. November 2024

  • Abfahrt von Nordhausen
  • Ankunft in Charleville-Mézières

Freitag 8. November 2024

  • Besichtigung des Ardennenmuseums mit Führung
  • Stadtführung
  • Vernissage zur Kunstausstellung „Das Ende der Neuzeit“ in der Galerie Lebon

Samstag, 9. November 2024

  • Busfahrt nach Reims mit gesamter Gruppe
  • Stadtführung Reims mit Besichtigung der Kathedrale Notre Dame und der Abtei St. Remi

Sonntag, 10. November 2024

  • Besichtigung der Basilika Notre-Dame-d’Espérance mit ihren berühmten Glasfenstern im Stadtteil Mézières
  • Rückfahrt nach Nordhausen

Tagebuch der Bürgerreise

Bürgerreise (Foto: Stadtverwaltung) Bürgerreise (Foto: Stadtverwaltung)
Erstellungsdatum: 27.09.2024

7. und 8. November 2024 Anreise und Kennenlernen der Stadt

Wir sind „Unterwegs zu Freunden | Menschen begegnen sich über Kunst, Kultur und Geschichte in Frankreich“
Nach der Ankunft am 07.11.2024 trafen wir zum Kennenlernen und gemeinsamen Abendessen mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Charleville-Mézières, der 2. Bürgermeisterin der Stadt Charleville-Mézières, Nathalie Robcis und des Komitees für Freundschaft und Städtepartnerschaft zusammen.
Am 08.11.2024 startete die Gruppe mit der Besichtigung des Ardennenmuseums. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern der französischen Partnerstadt lernten die Teilnehmenden im Rahmen einer zweisprachigen Führung das Museum mit seinen Sammlungen zu Kunst, Geschichte und Archäologie der Region kennen. Besonders beeindruckte die Sammlung an internationalen und historischen Marionetten. Denn, Charleville-Mézières ist die Welthauptstadt des Puppenspiels.
Im Anschluss trafen die Bürgerinnen und Bürger beider Städte mit Vertretern des Stadtrates und Bürgermeister der Stadt Charleville-Mézières, Boris Ravignon, zusammen.
Eine gemeinsame Stadtführung der Vorsitzenden des Komitees für Freundschaft und Städtepartnerschaft Marie-Jo Favre D’Echallens, führte die Gruppe zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt und war ein guter Übergang zur Vernissage der Kunstausstellung „Das Ende der Neuzeit“ in der Galerie Lebon.

8. November 2024 - Vernissage in der Galerie Lebon

Wir sind „Unterwegs zu Freunden | Menschen begegnen sich über Kunst, Kultur und Geschichte in Frankreich“
Die Kunstausstellung „Das Ende der Neuzeit“ des Nordhäuser Künstlers Jürgen Rennebach wurde gestern im Beisein der 2. Bürgermeisterin der Stadt Charleville-Mézières, Nathalie Robcis, in der städtischen Galerie „Lebon“ feierlich eröffnet.
Die Laudatio übernahm der gebürtige Nordhäuser Walter Martin Rehahn.
Die Ausstellung zeigt einen Teil seines künstlerischen Schaffens. Dabei nimmt die Beschäftigung mit Natur und Landschaft einen großen Raum im Schaffen von Jürgen Rennebach ein. Hinzu kommen Reiseeindrücke aus verschiedenen Ländern, insbesondere Frankreich, die er auf originelle Weise verarbeitet.
Menschen malt der Künstler gerne in ungewöhnlichen Bewegungen oder in gefährlichen Situationen. In den erotischen Darstellungen bleibt es manchmal nur bei dezenten Andeutungen, die der Phantasie des Betrachters Raum lassen. Einige seiner Arbeiten geben Rätsel auf, andere enthalten im Titel ironische Anspielungen. Das gilt auch für manche Tierbilder, bei denen der Humor des Künstlers durchscheint. Portraits bilden die Ausnahme im Schaffen von Jürgen Rennebach, der sein Handwerk gründlich ausgebildet hat und über eine reiche Phantasie verfügt.
Die Ausstellung wird vom 07. bis 22.11.2024 zu sehen sein.

9. November 2024 - Reims und Basilika Saint-Remi

Wir sind „Unterwegs zu Freunden | Menschen begegnen sich über Kunst, Kultur und Geschichte in Frankreich“

Am 9. November 2024 besuchten die Bürgerinnen und Bürger der beiden Städte Nordhausen und Charleville-Mézières im Rahmen eines Tagesausflugs nach Reims, die Abtei St. Remi, die letzte Ruhestätte von Gerberga. Die spätere Herzogin von Lothringen und Königin von Frankreich wurde 913 in Nordhausen geboren. Sie ist die Tochter des deutschen Königs Heinrich I. und dessen Gemahlin Mathilde, den Begründern der Stadt Nordhausen. Gerberga war das zweite Kind nach Otto und die älteste Tochter. Ihr folgten die jüngeren Geschwister Hadwig, Heinrich und Brun.

Die Teilnehmenden legten an der Gedenkplatte für die in der Abtei beerdigten gekrönten Häupter ein Blumengesteck im Namen der Stadt Nordhausen ab. Die Grablege kann heutzutage nicht mehr besichtigt werden, da die Sarkophage in der Zeit der Französischen Revolution zerstört wurden.
Während des 1. Weltkrieges verlief die Frontlinie zwischen den Deutschen und Alliierten nur wenige Kilometer von der Stadt Reims entfernt entlang. Die deutschen Truppen beschossen die Stadt und die Abtei fast die gesamte Dauer des Krieges. Dies führte in der Stadt sowie in der Abtei St. Remi zu schweren Schäden.

Im Anschluss an die Führung in St. Remi besuchte die Gruppe die Innenstadt von Reims und natürlich auch die Kathedrale von Reims. Sie zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten in ganz Frankreich. Sie diente über Jahrhunderte hinweg als Krönungsort für die französischen Könige. Grund dafür war die im 5. Jahrhundert stattfindende Taufe des Heiligen Remi mit angeblich vom Himmel herabgesandtem Öl. Der Sarkophag des Heiligen befand sich in der Abtei St. Remi und beinhaltete diese Ampulle mit Öl.

Auf der Fahrt nach Reims legte die Gruppe einen Halt bei Woinic, dem größte Wildschwein der Welt, ein. Diese überdimensional große Wappentier der Ardennen ist das Werk des Gießereikünstlers Eric Sleziak. Elf Jahre lang schweißte er Tausende von Metallplatten zusammen.

10. November 2024 - Frühstück im Rathaus| Basilique Notre Dame d'Espérance

Wir sind „Unterwegs zu Freunden | Menschen begegnen sich über Kunst, Kultur und Geschichte in Frankreich“

Auf Einladung der Stadt Charleville-Mézières frühstückten die Bürgerinnen und Bürger der beiden Städte im Rathaus der Stadt am Place Ducale. Die 2. Bürgermeisterin der Stadt Charleville-Mézières, Nathalie Robcis, verabschiedete die Reisegruppe im Namen der Stadt.

Die Vorsitzende des Komitees für Freundschaft und Städtepartnerschaft, Marie-Jo Favre D’Echallens, führte die Gruppe im Anschluss durch die Basilique Notre Dame d'Espérance im Ortsteil Mézières. Die Basilika hatte schon immer „den Ruf ihrer Buntglasfenster“, so der Ausdruck Victor Hugos. Die heutigen Fenster wurden zwischen 1955 und 1979 hergestellt und ist das Werk von René Dürrbach (1911-1999), Maler und Bildhauer, Mitarbeiter und Freund von Picasso. Es handelt sich um eine nicht-figurative Komposition von mehr als 1000 m2, einzigartig in Europa. Es handelt sich um eine Reihe von Themen, die sich um die Dualität zwischen der „Schwarzen Jungfrau von Mézières“ und der „Jungfrau des Lichts“, unserer Lieben Frau der Hoffnung, drehen. Durch den farbenfrohen Grundriss und die Artikulation der Figuren lädt Dürrbach dazu ein, die Gründungszeichen der christlichen Tradition neu zu entdecken. Dort finden wir die heilige Symbolik von Formen (Herz und Kreuz), Farben (Spiegelung des Kreislaufs von Leben und Tod) und Zahlen.

Im Abschluss hieß es Abschied nehmen.
Vier Tage voller bereichernder Begegnungen, kultureller Entdeckungen und unvergesslicher Erlebnisse prägten die Bürgerreise in die französische Partnerstadt: „Unterwegs zu Freunden“ hat das Versprechen gehalten!

Projektbeschreibung der Bürgerreise

Während eines Delegationsbesuches zu "60 Jahre Elysée-Vertrag" in Charleville-Mézières bestand Einigkeit darüber, dass Kultur in ihrer Vielfalt Basis unserer gemeinsamen Identität als Europäer ist. Ziel der Begegnung 2024 ist ein Neustart der städtepartnerschaftlichen Verbindungen mit Bürgerbegegnungen in neuen Begegnungsfeldern. Den Auftakt stellt die Kunstausstellung des Nordhäuser Malers Jürgen Rennebach dar, die thematisch in die Bürgerbegegnung eingebettet ist. Rennebach ist gleichzeitig Leiter des städtischen Museums "Tabakspeicher". Er wird für das Museum und seinen Förderverein Gespräche mit den Verantwortlichen des städtischen Ardennenmuseums zu Ausstellungen führen. Junge Erwachsene eines Musikvereins aus Charleville-Mézières haben großes Interesse bekundet, an der Begegnung teilzunehmen um die Zusammenarbeit mit einem Nordhäuser Musikverein zu entwickeln. In die Vorbereitung der Bürgerbegegnung sind diese beiden Vereine bereits eingebunden.

Die vor Corona initiierte Schulpartnerschaft wird eine mitreisende Lehrerin durch direkten Kontakt mit der dortigen Schule voranbringen. Das Programm ermöglicht der deutschen Gruppe zudem, Charleville-Mézières als Welthauptstadt des Marionettenspiels mit ihren kulturell-geschichtlichen Besonderheiten sowie deren Bewohner, "les Carolos" kennenzulernen. Das Projekt hat darüber hinaus das wichtige Ziel, den „Generationenwechsel“ in den städtepartnerschaftlichen Beziehungen zu begleiten, um eine Nachhaltigkeit der Austausche zu ermöglichen. Bei der Zusammenstellung der Teilnehmenden aus beiden Städten wird besonderes Augenmerk daraufgelegt, Erwachsene im jungen und mittleren Alter zur Mitarbeit zu gewinnen. Es wird angestrebt, im Nachhinein auf Nordhäuser Seite eine Freundschaftsgesellschaft zu gründen. Die Kunstausstellung wird bis Ende November zu sehen sein. Sie wird durch die Freundschaftsgesellschaft mit Führungen betreut. Dies ermöglicht zudem auch, über gegenseitige Austausche sowie zum bürgerschaftlichen Engagement in den Städtepartnerschaften zu informieren.

Gemeinsame Geschichte und Kulturprojekte sind wichtige Bestandteile der deutsch-französischen Beziehungen. Geschichte, Kunst und Kultur bieten uns Wege der Verständigung und Begegnung zwischen Menschen, die die fest verankerten Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern und Städten auf Bürgerebene weiter vertiefen. Wunderbare und vielfältige Aktivitäten in den städtepartnerschaftlichen Beziehungen, die zwischen Nordhausen und Charleville-Mézières bestehen wurden stets mit neuen Begegnungen bereichert. Im thematischen Mittelpunkt unserer Bürgerbegegnung steht eine Kunstausstellung von der weitere Impulse zur seit 1978 bestehenden Städtepartnerschaft ausgehen werden. Die Partnerschaft überdauerte die Wendezeit, die bis dahin lediglich Austausche auf politischer Ebenen erlaubte.

Umso schöner ist es, diesen Kontakt seit dem Mauerfall auf die bürgerschaftliche Ebene verlagern zu können. Zahlreiche Jugendbegegnungen auf sportlichem Gebiet, Seniorenaustausche sowie Jugendkunstbegegnungen bereicherten die Austausche. Die Teilnehmenden der Begegnung sind an Kunst, Kultur, Geschichte, am demokratischen und bürgerschaftlichen Diskurs sowie an der Fortführung städtepartnerschaftlicher Beziehungen interessiert und definieren gelebte Völkerverständigung auf Bürgerebene, die Garant und Basis unser gegenseitigen Verbindungen ist. Unsere Bürgerbegegnung ist einmal mehr Grundlage um bestehende Vorurteile und Ressentiments in zwischenmenschlichen Beziehungen abzubauen und bestehende Freundschaften zwischen Deutschen und Franzosen zu unterstützen und zu erhalten.

Die Bürgerbegegnung soll Ausgangspunkt für weitere Austausche mit Teilnehmenden im jugendlichen und mittleren Erwachsenenalter werden, um das bisher Erreichte in den Verbindungen beider Städte und unserer Länder im Sinne der weiteren Stärkung eines einheitlichen Europa fortzuführen.

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Der Deutsch-Französische Bürgerfonds fördert alle, die sich aktiv für eine starke europäische Zivilgesellschaft einsetzen. Deutsch-französische Projekte, die uns einander näherbringen. Begegnungen über Generationen und Grenzen hinweg.

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