NORDHAUSEN HANDELT FAIR seit 2010
Die Faire Woche 2025 in Nordhausen
Die Faire Woche 2025 in Nordhausen (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen)
Gemeinsam mit der Partnerstadt Bochum feiert die Stadt Nordhausen vom 12. bis 26. September 2025 die Faire Woche unter dem Motto "FAIR HANDELN - VIELFALT ERLEBEN". Vielfalt bereichert unser Leben. Mach mit bei der Fairen Woche und erlebe die Vielfalt des Fairen Handels!
12. September | 9:00 Uhr | Rathausplatz
Eröffnung der Fairen Woche durch Oberbürgermeister
Kai Buchmann
gemeinsames faires Teile-Frühstück für Kinder
15. September | 18:00 Uhr | WeltladenCafé
Fair konsumieren - Imperativ für eine lebenswerte Zukunft
Vortrag von Frank Herrmann im Rahmen der Fairen Biketour 2025 von
Sylt nach Salzburg
16. September | 9:30 Uhr | Rothleimmühle
Verabschiedung Frank Herrmann durch Bürgermeisterin
Alexandra Rieger und Radtour durch Nordhausen
Frank Herrmann fährt nach Erfurt weiter, Austausch und Begleitung
durch Nordhausen
19. September | 17:00 Uhr | WeltladenCafé
Fairnetzt – Städte im Dialog | Digitales Abendessen
Kennenlernen und Austausch der Steuerungsgruppen Bochum und
Nordhausen bei einem fairen Mitbring-Abendessen, offen für
Interessierte
20. September | 10:00 Uhr | rund um die Flohburg
Kinder-Rechte-Fest
buntes Programm für Kinder mit vielen Ständen und Aktionen
20. September | 13:00 Uhr | Kurze Meile, Barfüßerstraße
Essen der Kulturen
wir feiern Vielfalt und Austausch, bringt Euer Essen mit, nehmt Platz
an der großen Tafel und genießt die Speisen
23. September | 14:30 - 16:00 Uhr | Weltladen
Coffee-Time – Fair und nachhaltig Massagebars herstellen
DIY-Workshop aus Bochum,
Unkostenbeitrag für Material wird erhoben, bitte anmelden unter
03631 980901
24. September | 16:00 Uhr | Lesesaal, Stadtbibliothek Rudolf
Hagelstange
Kurs neue Welt – Lesung und Kaffee mit Matthias Berg
und Cafe Chavalo
packendes Segelabenteuer auf einem Frachtsegler, der fair
gehandelten Kaffee, Kakao und Rum aus Mittelamerika nach
Hamburg bringt, Lesung kostenfrei
Alles, was wir kaufen, hat eine Vergangenheit und auch eine Zukunft.
Unser Wirtschafts-und Handelssystem ist so aufgebaut das alles, was wir im Supermarkt aus dem Regal nehmen, sofort wieder nachgefüllt wird.
Gleiche Verpackung, gleicher Inhalt, gleiche Qualität.
Und wir sind, wenn wir uns nicht gerade in einer Pandemie befinden, daran gewöhnt, dass hier bei uns immer alles da ist. Immer alles.
Aber wo kommen die Produkte her, die wir oft, ohne groß darüber nachzudenken, kaufen? Unter welchen Bedingungen und von wem werden die Dinge, die wir aus dem Regal nehmen, produziert? Welche Rohstoffe stecken darin?
Oft bestehen viele unserer Alltagsprodukte, auch Lebensmittel, aus Rohstoffen, die es bei uns in Deutschland nicht gibt. Und oft werden besonders Lebensmittel, die hier in Deutschland verkauft werden, unter Bedingungen angebaut und hergestellt, die aus unserer Sicht menschenunwürdig sind, denn die herkömmliche Wirtschaft verfolgt das Ziel, den Umsatz zu steigern und die Produktionskosten weitgehendst zu senken. Verlierer sind Millionen von Menschen, die unsere Waren anbauen und produzieren.
Eine Alternative dazu ist der Faire Handel.
Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im Welthandel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzentinnen und Arbeiterinnen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung.
Hier steht also der Mensch, der Produzent im Mittelpunkt und nicht die kompromisslose Profitmaximierung.
Die Initiative dazu entstand in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit dem Anspruch, die Welt zu verändern und gerechter zu machen. Christliche Gruppen gaben damals den Anstoß zur Gründung von Weltläden, die sich bald als Orte des Verkaufs und der entwicklungspolitischen Bildung etablierten. 1975 gab es deutschlandweit 100 Weltläden, heute sind es etwa 900.
Das WeltladenCafé in Nordhausen wurde in der Wendezeit gegründet. Er gehört zu den Weltläden der ersten Stunde in den neuen Bundesländern. Aktuell werden Sprachangebote, migrantische Beratungen, ein breites Bildungsangebot als Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und Aktionen zu den Themen der Nachhaltigkeitsziele angeboten.
Das WeltladenCafé auf der kurzen Meile ist ein verlässlicher Ort der Begegnung, Ort zum Bummeln oder für die Kaffeerunde mit Freunden.
Nordhausen als Stadt des Fairen Handels
Die Stadt Nordhausen engagiert sich als Mitglied in der Kampagne Fairtrade-Towns. 2010 erhielt Nordhausen erstmalig den Titel Fairtrade-Stadt. Sie ist die erste faire Stadt in den neuen Bundesländern. Es ist der politische Wille der Stadt Nordhausen, sich für globale Gerechtigkeit einzusetzen und einen Beitrag dafür zu leisten, dass sich die weltweiten Ungerechtigkeiten verringern und eine nachhaltige Zukunft geschaffen wird.
Um den Titel Fairtrade-Town zu erhalten, müssen Städte besondere Kriterien erfüllen:
1. Die Kommune verabschiedet einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des Fairen Handels. Bei allen Sitzungen des Rates und der Ausschüsse sowie im Bürgermeisterbüro wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt aus fairem Handel ausgeschenkt.
2. Eine Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town und darüber hinaus die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.
3. In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei verschiedene Produkte aus fairem Handel angeboten. Richtwert ist hier die Einwohnerzahl.
4. Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kirchen-/Glaubensgemeinden setzen Informations- und Bildungsaktivitäten zum fairen Handel um und bieten Produkte aus Fairem Handel an.
5. Die Steuerungsgruppe macht Öffentlichkeitsarbeit über die Aktivitäten zum Thema Fairtrade in der Kommune. Die lokalen Medien berichten über die Ereignisse vor Ort.
Mit dem Titel Fairtrade-Town, reiht sich Nordhausen ein in die mittlerweile über 900 Fairtrade-Towns in ganz Deutschland. Und europaweit? Steht Nordhausen gemeinsam mit Städten wie London, Paris, Madrid, Rom und München, für den Kampf für eine gerechtere Gesellschaft, Umweltschutz und sozialer Nachhaltigkeit.
Die Bestätigung der Auszeichnung ist ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des fairen Handels in Nordhausen. Lokale Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft arbeiten hier eng für das gemeinsame Ziel zusammen. Ich bin stolz, dass Nordhausen dem internationalen Netzwerk der Fairtrade-Towns angehört. Wir setzen uns weiterhin mit viel Engagement dafür ein, den Fairen Handel auf lokaler Ebene zu fördern, freut sich der Oberbürgermeister Kai Buchmann.
Faire Produkte – globale Gerechtigkeit
Der beste Anlaufpunkt zum Kauf von fair gehandelten Produkten in Nordhausen ist natürlich der Weltladen, weil es hier die längste Tradition und das breiteste Spektrum an fairen Waren gibt.
Der Weltladen bietet neben einem vegan/vegetarischen Mittagsangebot und Kuchen ein breites Angebot an Lebensmitteln, Dekoartikeln, Schmuck, Kleidung, Produkte für Körperpflege und Entspannung, Räucherstäbchen, Kerzen sowie Geschenkkörbchen für jeden Anlass an.
Durch verbesserte Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung der Menschen aus dem globalen Süden wird bei den Ursachen von Kinderarbeit angesetzt und ausbeuterische Kinderarbeit ausgeschlossen. Darüber hinaus ist der Faire Handel auch ein Teil der Lösung bei der Bekämpfung der Klimakrise und der Anpassung an ihre Folgen.
Neben Vertretern der Kommunalpolitik, der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft und der Verwaltung arbeitet auch der schrankenlos e.V., Träger des Weltladens, in der Nordhäuser Steuerungsgruppe. mit Der Arbeitskreis Faire Kommune in globaler Verantwortung trifft sich regelmäßig, um Aktionen zum Thema Fairer Handel zu initiieren, zu koordinieren und umzusetzen. Wer in der Steuerungsgruppe mitarbeiten möchte oder Ideen und Anregungen für Projekte und Aktionen hat, wendet sich an das Agenda21-Büro der Stadt Nordhausen. Hier ist Gabriela Sennecke Ansprechpartnerin und unter 03631 696 9329 erreichbar.
Interessierte können sich gern bei Angelique Tibo, Eine-Welt Fachpromotorin für Arbeit, Menschenrechte und Wirtschaft, über den Fairen Handel, Bildungsangebote sowie den Weltladen unter 03631 980 901 informieren.
In diesem Jahr blickt die Stadt Nordhausen auf 15 Jahre Fairtrade-Stadt zurück und dieses Jubiläum lässt sich am besten mit der fairen Stadtschokolade feiern, die im letzten Jahr herausgegeben wurde. Der bio und faire Schokogenuss von fairafric, mit 70 % Kakaoanteil und Kakaosplittern schmeckt nicht nur lecker, sondern verhilft den Kakaobauern zu einer besseren Zukunft und besseren Arbeitsbedingungen.