Flohburg | Das Nordhausen Museum
Lebewohl Heimat – Amerika ruft. Auswanderung aus Thüringen
Nordhausen (psv) Die neue Sonderausstellung im Museum Flohburg Lebewohl Heimat – Amerika ruft thematisiert die Auswanderung aus Thüringen im 19. und 20. Jahrhundert nach Amerika.
Vor mehr als 300 Jahren erreichen die ersten deutschen Siedler in der Hoffnung auf Freiheit, Land und höheren Lebensstandard die Neue Welt. Den europamüden Auswanderern erscheint Amerika als positives Gegenbild zum armen Kartoffelland" Deutschland. Sie kommen zu Millionen. Allein aus dem Raum Thüringen sind es ca. 73.300 Auswanderer. Die oft lebensgefährliche Überfahrt von Bremen, Hamburg und Bremerhaven nach New York, Baltimore, New Orleans, Philadelphia und Charleston dauert vier bis sechs Monate. Etliche in existenzielle Nöte Geratene kehren indes nach Europa zurück. Realistisch ist, dass es ein knappes Fünftel der Auswanderer war. 1870 leben in den USA vierzig Millionen Menschen; mehr als sechs Millionen von ihnen sind Deutsche. Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt in den verschiedensten Berufen: als Farmer, Winzer, Holzhändler, Konstrukteure, Banker und Kaufleute. Weltberühmte und marktführende amerikanische Firmen und Konzerne wurden von deutschen Auswanderen gegründet. Heute geben mehr als fünfzig Millionen Amerikaner an, deutsche Vorfahren zu haben.
Bei dieser Ausstellung handelt es sich um ein gemeinsames Forschungsprojekt der Robert-Bosch-Stiftung Stuttgart, des Salza-Gymnasiums Bad Langensalza und der Friedrich-Schiller-Universität Jena Dr. Ursula Lehmkuhl von der Universität Trier sowie Prof. Dr. Jochen Oltmer von der Universität Osnabrück sind weitere Projektbeteiligte. Kooperationspartner des Projektes sind das Thüringische Hauptstaatsarchiv Weimar und die Thüringischen Staatsarchive Gotha, Meiningen und Rudolstadt.
Während der gesamten Ausstellungsdauer gibt der Dokumentarfilm Aufbruch in die Fremde. Europäische Auswanderung nach Amerika einen anschaulichen Überblick zu diesem Thema. Der Initiator des Projektes, Michael Neumann, bietet Lehrern der Nordhäuser Schulen eine persönliche Vorstellung der Ausstellung in Form einer Fortbildung mit ergänzendem Material für Schulklassen an. Anmeldungen zu feststehenden Terminen werden gern im Museum Flohburg , Tel. 03631 4725680, angenommen.