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NORDHAUSEN – Woran erinnern? Forum zu Zeitgeschichte und Zukunftsperspektiven

Mittwoch, 19. März 2025, 12:39 Uhr
NORDHAUSEN – Woran erinnern? Forum zu Zeitgeschichte und Zukunftsperspektiven (Foto: Stiftung Ettersberg) NORDHAUSEN – Woran erinnern? Forum zu Zeitgeschichte und Zukunftsperspektiven (Foto: Stiftung Ettersberg) Nordhausen (psv) Am 26. April 2025 findet im Ratssaal der Stadtbibliothek Nordhausen eine Tagung mit dem Titel „NORDHAUSEN – Woran erinnern? Forum zu Zeitgeschichte und Zukunftsperspektiven“ der Stiftung Ettersberg in Kooperation mit der Stadt Nordhausen, dem Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald Mittelbau-Dora und dem Forschungsverbund „Diktaturerfahrung + Transformation“ statt.
Nordhausen spiegelt die Brüche der deutschen Geschichte. Bis 1803 war Nordhausen freie Reichsstadt. Mit der Eingliederung in das Königreich Preußen verlor sie an politischer Bedeutung. Durch die Nähe zum Konzentrationslager Mittelbau-Dora ist die Stadt untrennbar mit den Verbrechen des Nationalsozialismus verbunden. Die Luftangriffe vom 3. und 4. April 1945 zerstörten weite Teile Nordhausens und forderten zahlreiche zivile Opfer, darunter auch KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter und Flüchtlinge. Nach dem Krieg wurde Nordhausen umfassend um- und neu aufgebaut. Die historisch gewachsenen Strukturen verschwanden und eine sozialistische Stadt entstand.

Die von tiefgreifenden Veränderungen geprägte Vergangenheit Nordhausens ist bis heute herausfordernd für die Erinnerungskultur der Stadt. NS-Zeit, massive Zerstörungen durch die Luftangriffe, 40 Jahre DDR, Transformationszeit und immer wieder geschichtsrevisionistische Umdeutungsversuche werfen für die Stadtgesellschaft die Frage nach dem „richtigen“ Umgang mit der eigenen Geschichte auf. Wie kann die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus in ein demokratisches Geschichtsbewusstsein eingebunden werden? Wie mit den unterschiedlichen Erfahrungen der Menschen während der DDR-Zeit umgehen? Kann der gesellschaftliche Aufbruch von 1989 heute noch Vorbild für politisches, soziales und kulturelles Engagement in der Stadt sein?

Die Tagung geht der vielschichtigen Vergangenheit Nordhausens nach und diskutiert, ob und wie historische Brüche auch als Chance für eine positive Zukunft genutzt werden können?

Programm:
9:15 Ankommen, Anmeldung, Kennenlernen und Kaffee
10:00 Begrüßung
10:30 Nordhausens zweifache Diktaturerfahrung: Erinnerungskultur und Gedächtnisarbeit
12:30 Mittagspause
13:30 Aufbruch der Zivilgesellschaft: Von der Friedlichen Revolution 1989/90 bis heute
15:00 Kaffeepause
15:30 Braucht Zukunft Vergangenheit? Perspektiven für einen Umgang mit der Geschichte

Rahmenprogramm:
Präsentation von Ausschnitten der Ausstellung „Planungsstab(e) Wiederaufbau + 50 Jahre Stadtentwicklungen“
17:00 Uhr Führung: „Dienstverpflichtet in Nordhausen 1943 -1945 – Vier neunzehnjährige Amsterdamer weggerissen von Zuhause“, eine Sonderausstellung zum 80. Jahrestag der Zerstörung Nordhausens in Kooperation mit dem Stadtarchiv Nordhausen und dem Geschichts- und Altertumsverein, FLOHBURG – Das Nordhausen Museum
18:00 Ende der Veranstaltung.

Ihre Anmeldung zu der Veranstaltung richten Sie bitte an
Marie Mohnhaupt
Mohnhaupt@stiftung-ettersberg.de
Tel.: 0156-79341574
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