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500 Jahre Septembertestament - Ausstellung im Museum Flohburg

Montag, 05. September 2022, 15:36 Uhr
Vernissage Bibelübersetzung  (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Vernissage Bibelübersetzung (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Nordhausen (psv) Zum Themenjahr „Welt übersetzen“ präsentiert die Stadt Nordhausen gemeinsam mit dem Förderverein der Stadtbibliothek „Nicolai in foro“ e.V. eine Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Flohburg. Mit der Ausstellungseröffnung am Freitag, 2. September 2022, startet in Nordhausen gleichzeitig das MENTOR Bundesprojekt: Individuelle Leseförderung im 1:1 Prinzip, Träger ist der Förderverein der Stadtbibliothek.

Die Reformation und die Übersetzung der Bibel in verschiedene Nationalsprachen war eine Welle, die weite Teile Europas erfasste. Bildung war nicht mehr das Privileg weniger Menschen, sondern konnte in breite Bevölkerungsschichten getragen werden. Anfänglich war die Bibel, obwohl die Anzahl der bis zum Tode Luthers gedruckten und verbreiteten Bibeln erstaunlich hoch war, noch eine Kostbarkeit. Die Gründung der Bibelanstalten nach dem Dreißigjährigen Krieg ist eine Frucht des Halleschen Pietismus. Sie machte die Bibel bezahlbar.

„Als Martin Luther in nur elf Wochen das Neue Testament auf der Wartburg übersetzte wollte er, dass das Wort der Bibel verstanden wird: Lesen - Hören - Verstehen! Lesen und Leseförderung sind unsere wichtigsten Anliegen und die Übersetzung des Neuen Testaments ermöglichte erstmals den Zugang zum verstehenden Lesen. Ich freue mich, dass wir als Stadt das Thüringer Themenjahr „Welt übersetzen“ mit dieser neuen Sonderausstellung und dem Thema „Sprache öffnet Räume“ begleiten und danke allen Beteiligten für die Arbeit an diesem Projekt,“ so Oberbürgermeister Kai Buchmann.

Die Ausstellung geht auf den Wandel der deutschen Sprache ein, welcher anhand der Übersetzungsentwicklung der Bibel dargestellt wird. Denn die Bibel Luthers war nicht fertig, als sie fertig war. Ihre sprachliche Gestalt verändert sich. Die Bibelanstalten haben dabei seit ihrer Gründung die Aufgabe, die Reinheit des Druckes zu überwachen und auch gemäßigte Modernisierungen zuzulassen.

Neben der Lutherbibel gibt es heute eine Vielzahl von umgangssprachlichen Übersetzungen und Übertragungen. Auch Bibelcomics fehlen nicht, deren Art und Qualität der des ´Mosaik´ oder ´Asterix´ in nichts nachstehen. Der Schwerpunkt der Ausstellung ist die Druckgeschichte der Lutherbibel, die in der Übersetzung des sogenannten „Septembertestaments“ auf der Wartburg vor 500 Jahren ihren Anfang nahm. Dass Nordhäuser Honoratioren nicht am Rande standen, sondern im Zentrum der Reformation wirkten, soll aufgezeigt werden. Justus Jonas war einer der engsten Mitarbeiter Luthers. 1522 wurde die erste evangelische Predigt in Nordhausen gehalten.

Der Kurzfilm zur Ausstellung ist auf dem städtischen YouTube-Kanal zu finden.
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