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Am Samstag ist Ausstellungseröffnung im Kunsthaus Meyenburg

Donnerstag, 27. April 2006, 13:44 Uhr
Am Samstag ist Ausstellungseröffnung im Kunsthaus Meyenburg  (Foto: nnz) Am Samstag ist Ausstellungseröffnung im Kunsthaus Meyenburg (Foto: nnz) Nordhausen (psv) Im Kunsthaus Meyenburg wird am Samstag (29. April) um 18.00 Uhr die neueste Ausstellung mit 80 Werken der Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung zu dem Thema “A. Paul Weber und politische Kunst aus drei Jahrhunderten? eröffnet. Das kündigte jetzt Kulturamtsleiterin Dr. Cornelia Klose an.

„In der Nordhäuser Ausstellung, die eigens für das Kunsthaus konzipiert wurde, geht es nicht um Propaganda-Kunst irgendeiner Epoche, sondern um das Verhältnis von Künstlern zu ihrer Zeit und ihrer Gesellschaft“, erklärt Kunsthistorikern Susanne Hinsching. Deshalb zeige die Sonderausstellung einen Querschnitt durch die gesellschaftskritische Kunst der letzten 300 Jahre - angefangen von den bekannten Werken des englischen Satirikers William Hogarth aus dem 18. Jh. über die französischen Karikaturen von Honoré Daumier Ende des 19. Jh. bis hin zu den Künstlern der westdeutschen Friedensbewegung der 70er Jahre wie Peter Sorge.

Gesellschaftskritische Kunst könne sowohl abstrakt als auch realistisch sein, sie findet ihren Ausdruck in den Tierfabeln von Josef Hegenbarth ebenso wie in dem Plakat “Bundesumweltadler? von Charles Wilp mit den Unterschriften zahlreicher Politiker der Bundesrepublik Deutschland, so Hinsching. Einen wichtigen Beitrag lieferten auch die Künstler, die sich dem Umweltschutz verschrieben haben, wie beispielsweise. H.A. Schult. Einen eigenen Raum widmet die Ausstellung Künstlern der DDR, wie den bekanntesten Vertretern Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer und Werner Tübke, von denen ebenso Arbeiten in der Sammlung vertreten sind.Einen weiteren Bereich nehmen die 5 Arbeiten von Joseph Beuys ein, dessen Todestag sich 2006 zum 20. Mal jährt.

„Einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden die 14 Lithografien von A. Paul Weber. Der gebürtige Thüringer - 1893 in Arnstadt geboren - hat mit seinen kritisch-satirischen Grafiken das politische, soziale und kulturelle Geschehen der zweiten Hälfte des 20.Jh. auf seine Weise kommentiert“, erklärt Frau Hinsching. Durch die Kraft seiner Bilder habe A. Paul Weber den Menschen aus seiner oft zu beobachtenden Gedankenlosigkeit gerissen und ihm geholfen, die Wirklichkeit besser zu erkennen.
„Weber war es auch, der in einer Zeit, da viele Deutsche den sich ankündigenden Faschismus verharmlosten, das darstellte, was wenig später blutige Realität wurde. Zu diesen Arbeiten gehören die Illustrationen zur Zeitschrift “Widerstand? aus dem Jahr 1932.“
Seine Werke seien aber nicht immer düster, so Hinsching. Gerade die Erkenntnis von der Unwandelbarkeit des Menschen habe Weber den Mut gegeben, die Vergangenheit nach beispielgebenden Figuren zu durchforschen, die sich trotz Dummheit und Bosheit in ihrer Umgebung über die Runden retteten. So galt besonders den Narren - die ein häufiges Motiv seiner technisch meisterhaft ausgeführten Lithographien sind - seine Sympathie.
Die vielleicht genialste bildliche Umsetzung Webers sei “Das Gerücht?. Diese Bild zählt zu den besten und bekanntesten Grafiken des Künstlers und ist auch in der Nordhäuser Ausstellung zu sehen.

Die meisten der ausgestellten Grafiken, mit Ausnahme einiger bei den Besuchern besonders beliebter Kunstwerke - wie die Lithographie von Hundertwasser, sind zum ersten Mal im Kunsthaus Meyenburg zu sehen.

Die Ausstellung ist bis zum 21. Juni 2006 im Kunsthaus Meyenburg Di - So geöffnet. Der Eintritt kostet 2,00 ?, ermäßigt 1,50 Euro und für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre ist der Eintritt frei.
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