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OBJEKT DES MONATS MÄRZ: Historisches Hochrad

Montag, 17. März 2025, 13:57 Uhr
Flohburg (Foto: Pressestelle) Flohburg (Foto: Pressestelle)
Was denken Sie, wer würde gewinnen, wenn ein Radfahrer gegen einen Reiter auf einer 20 Kilometer langen Rennstrecke antritt?

Die Nordhäuser müssen im Frühjahr 1895 jedenfalls viel von ihrem Radfahrer Gustav Reichenbach gehalten haben, denn seinem Gegner zu Ross standen gleich vier Vollblutpferde zur Verfügung, um gegen den Nordhäuser anzutreten.
Tausende von Zuschauern verfolgten gespannt das Rennen auf der 400 Meter langen Rennbahn, die sich damals auf dem Marktrasen in der Nähe der Rothenburgstraße befand und die bereits 1887 durch ein Eröffnungsrennen eingeweiht wurde.
Am Ende konnte Reichenbach den Erwartungen nicht standhalten – der Reiter gewann mit fünf Runden Vorsprung.

Das Rennen war Teil einer Zeit, in der Radsport immer populärer wurde. Die Fahrräder, die um 1880 in Mode kamen, sahen allerdings ganz anders aus als heute: Hochräder tauchten im Straßenbild auf. Mit einem riesigen Vorderrad mit bis zu 1,5 Metern Durchmesser und einem kleinen Hinterrad stellten sie eine echte Herausforderung dar, was Balance und Fahrtechnik anging. Allein das Aufsteigen auf den hoch gelegenen Sattel erforderte Übung und sicher auch eine gewisse Furchtlosigkeit.

Eines dieser beeindruckenden Räder ist in der Flohburg|Das Nordhausen Museum zu bestaunen: ein originales Hochrad des Modells „Brennabor Nr.17“, hergestellt zwischen 1891 und 1894 in Brandenburg an der Havel. Der Preis für das Rad lag damals zwischen 305 und 335 Mark, ein stolzer Preis zu dieser Zeit.
Bei dem Ausstellungsstück handelt es sich um ein besonders spät produziertes Hochrad, denn es stand bereits vor dem Ende seiner Ära. Längst setzten sich niedrigere und damit auch sicherere Räder mit Kettenantrieb des Hinterrads durch, die sich optisch nur noch wenig von unseren heutigen Zweirädern unterscheiden.

Das Rennen von 1895 verdeutlicht den technischen Wandel und den Wettstreit zwischen alten und neuen Fortbewegungsmitteln zu jener Zeit. Die Entwicklung hat seitdem enorme Fortschritte gemacht. Wer weiß, wie das Duell heutzutage mit einem modernen Rennrad ausgegangen wäre!

Wenn Sie das imposante, vollgummibereifte Hochrad einmal aus nächster Nähe bestaunen möchten, besuchen Sie uns gerne in der Flohburg|Das Nordhausen Museum!

Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17 Uhr
Kinder bis 18 Jahren haben freien Eintritt!

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