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OBJEKT DES MONATS OKTOBER: Kramer‘scher Zeigertelegraf 1845/46

Dienstag, 22. Oktober 2024, 13:43 Uhr
Flohburg (Foto: Pressestelle) Flohburg (Foto: Pressestelle)
Kramer‘scher Zeigertelegraf 1845/46

Haben Sie gewusst, dass es unter den ehemaligen Bewohnern Nordhausens einige berühmte Erfinder und Wissenschaftler gab, die die Geschichtsschreibung mit beeinflusst haben?
Das abgebildete Objekt mag auf den ersten Blick mit seinem Ziffernblatt und Zeiger an eine Art Uhr oder einen Kompass erinnern. Tatsächlich handelt es sich jedoch um den im Jahren 1845/1846 von August Ephraim Kramer (1817-1885) konstruierten elektromagnetischen Zeigertelegrafen.
Vor der Entwicklung des Fernschreibers oder Telefons, konnten Telegrafen geografische Distanzen überwinden, indem sie codierte Nachrichten übermittelten.
August Kramer, gebürtiger Nordhäuser, studierte Mathematik und Naturwissenschaften in Berlin und Leipzig und lehrte diese Fächer auch am Gymnasium in Nordhausen.
Neben seiner Lehrtätigkeit widmete er sich der Experimentalphysik. 1846 demonstrierte er seine Erfindung der Öffentlichkeit und ließ den Zeigertelegrafen Textnachrichten in Form von Sprüchen zwischen dem Gasthaus „Zur Stadt Hannover“ und dem Lokal „Zum neuen Garten“ in Nordhausen übermitteln. Diese Präsentation sollte die Zuverlässigkeit und Übertragungsgeschwindigkeit des Telegrafen beweisen und weckte großes Interesse in der Bevölkerung. Sogar Alexander von Humboldt wurde auf Kramers Kommunikationsmittel aufmerksam.
In den Praxiseinsatz kam Kramers Erfindung bei der Installation für verschiedene Eisenbahngesellschaften, um deren Kommunikation entlang der Strecke zu vereinfachen.
Trotzdem verlor August Kramer letztendlich im Wettbewerb gegen die Firma Siemens, deren „Morsetelegraf“ leistungsfähiger war. Er stellte seine Forschungen ein, gründete eine Familie und errichtete 1858 mit dem Erlös aus dem Geschäft mit dem Zeigertelegrafen eine Stadtvilla, deren heutige Adresse die Wallrothstraße 4 in Nordhausen ist.
In seiner Heimatstadt bleibt Kramer bis heute präsent. So erinnert die „August-Kramer-Straße“, eine Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Wallrothstraße und das im Jahr 2006 errichtete „August Kramer Institut“ der Fachhochschule Nordhausen an den Erfinder, der einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Kommunikationstechnologie leistete.
In der Flohburg lassen sich weitere spannende berühmte, historische Persönlichkeiten aus Nordhausen entdecken. Kommt gerne vorbei und erfahrt mehr!
Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17 Uhr
Kinder bis 18 Jahre haben freien Eintritt!


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