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Verleihung Nordhäuser Ehrennadel an Gisela Hartmann

Donnerstag, 15. Juli 2021, 17:07 Uhr
Ehrennadel für Giesela Hartmann (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Ehrennadel für Giesela Hartmann (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Gisela Hartmann ist in der gestrigen Stadtratssitzung für ihr unermüdliches bürgerschaftliches Engagement und ihre Verdienste zum Wohle der Stadt Nordhausen und deren Einwohnerinnen und Einwohner mit der Ehrennadel der Stadt Nordhausen ausgezeichnet worden. Nordhausens Ehrenbürger Andreas Lesser, der die Laudatio hielt, würdigte ihre vielen Initiativen zum Erhalt des Villenparks Hohenrode, beispielsweise mit der Gründung eines Fördervereins und einer Bürgerstiftung.

Aber nicht nur für den Park Hohenrode hat sich Frau Hartmann verdient gemacht. So gründete sie 1983 das kirchliche Umweltseminar in Nordhausen und rief die Aktion „Frische Luft für Ferienkinder“ ins Leben, bei der über mehrere Jahre hinweg Kindergruppen aus extrem schadstoffbelasteten Regionen der Braunkohleindustrie südlich von Leipzig nach Nordhausen eingeladen wurden, um auf zahlreichen Harzwanderungen frische Luft zu tanken. Auf Einladung der UNO besuchte sie die Umweltkonferenz in New York, dort wurde sie in das Weltteam des Internationalen Rates für Kommunale Umweltinitiativen berufen. Damit war sie in Vorbereitungen des Umweltgipfels 1992 in Rio de Janeiro, ebenso in Kanada und Portugal, maßgeblich einbezogen. Auf Gisela Hartmanns Initiative hin wurde das alte Küsterhaus an der Blasiikirche zum Zentrum des kirchlichen Umweltseminars ausgebaut. Verbindungen zur schwedischen Gemeinde und Patengemeinde in Holland wurden aufgebaut – und daraus entstand eine gemeinsame Aktion mit der Dritten Welt Initiative – und zum ersten Mal „Hilfe für Kinder in Tschernobyl“. Gisela Hartmann war Moderatorin des ersten runden Tisches vom 30. auf den 31. Oktober 1989 und Mitbegründerin des Neuen Forums in Nordhausen mit aktiver Organisation der nachfolgenden Dienstagsdemonstrationen. Ihr Aufruf zur Besetzung der Kreisverwaltung Staatssicherheit verhinderte die Verbrennung weiterer Stasiakten. Parallel zum runden Tisch gründete sie zusätzlich den grünen runden Tisch. Daraus etablierte sich die „Agenda 21-Bewegung“ im Landkreis Nordhausen. Sie konzipierte und realisierte das Energie- und Abfallwirtschaftszentrum am Standort Nentzelsrode, kämpft seitdem um den Erhalt der Gipskarstlandschaft, engagierte sich für die Errichtung des Naturparks und des Biosphärenreservats Südharz. Gisela Hartmann war Initiatorin für die Gründung der Umweltakademie Nordthüringen e. V., wo sie bis 2002 im Vorstand arbeitete.
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