Nordhäuser Aar
Nordhäuser Aar vor dem Rathaus (Foto: Pressestelle Stadt Nordhausen)
Der "Aar" oder "Vogel", der zurzeit als Original im neuen Stadtmuseum, der Flohburg, zu sehen ist und dessen Kopie in der Nähe sogar einen Brunnen ziert, zählte einst zu den sieben Wundern der Reichsstadt Nordhausen.
Als das Renaissance-Zeitalter die Kenntnis von den sieben Weltwundern der Antike verbreitete, glaubte so manche Stadt, in ihren Mauern ebenfalls sieben Wunder vorweisen zu müssen und ihre Gelehrten pressten diese in ein griechisches Reimschema. Auch in Nordhausen reimte man: Curia, Rolandus, Saxum, Ballista, Canalis, Fons, Ales: sunt Northusae miracula septem. Während das Rathaus, der Roland, der Theodosius-Stein und der Vogel (ales) heute noch vorhanden sind, gehören die längst versiegte Elisabeth-Quelle, das Geschütz (Lindwurm genannt) und die Ober- und Unterkunst (Canalis) der Vergangenheit an.
In einer Zeit häufiger Fehden mit den Grafen von Hohnstein begab sich das südlich zum Mühlgraben hin entstandene und selbständige Neue Dorf in den Schutz der Alt- oder Oberstadt Nordhausen. Dieser Zusammenschluss ist am 6. Februar 1365 urkundlich verbrieft und besiegelt worden. Zur Erinnerung an dieses wichtige Ereignis wurde auf dem Platz, wo sich früher die Straße "Vor dem Vogel" in die Neustadtstraße und den Rumbach teilte, auf einer hölzernen Säule der mit Kupferblech beschlagene Adler aufgerichtet, der in seinem zur Oberstadt (zum Roland) hin gerichteten Schnabel einen ehemals vergoldeten Ring als Symbol dieser Vereinigung trug.
Die Säule und wohl auch der hölzerne Vogel sind 1693 und 1750 erneuert worden. 1836 wurde die Säule, die man als ein störendes Verkehrshindernis ansah, gänzlich beseitigt und der Vogel auf dem Rathausboden abgestellt, wo ihn 1873 Professor Theodor Perschmann wiederentdeckte und bald darauf dem städtischen Museum einverleibte. In der NS-Zeit zog der Vogel in das neu eingerichteten Lindenhofmuseum um. In der mittleren Halle thronte er inmitten von Nazisymbolen auf einer Säule hinter einer Hitler-Büste. Glücklicherweise überstand er unbeschädigt die Kriegswirren und erhielt mit der Neueröffnung des Museums wieder seinen angestammten Platz. Im Jahre 2002 wurde er vorübergehend im Bürgersaal aufgestellt.
Seit Juni 2012 bereichert er nun die Ausstellung der Flohburg | Das Nordhausen Musuem.
In the past Nordhausen was divided into 2 parts: the old and the new town.
In 1365 both parts merged and in memory of this day, this figure of a bird was erected. The ring on his beak is a symbol for unification and eternity. You can find a copy of this figure on the fountain at market square.