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Nach Gespräch beim Thüringer Kultusminister - Gesellschafter: Nordthüringen bleibt produzierender Theaterstandort

Dienstag, 08. August 2006, 17:03 Uhr
Nordhausen (psv) Nach einem Gespräch mit Thüringens Kultusminister Dr. Jens Goebel zur Zukunft der Theater Nordhausen / Loh-Orchester Sondershausen GmbH heute in Erfurt hat Nordhausens Oberbürgermeisterin Barbara Rinke klar gemacht, dass man von der Forderung nicht abrücke „dass Nordthüringen produzierender Theaterstandort bleibt. Die vom Minister ins Gespräch gebrachte Option eines Bespieltheaters ist für uns eine Nicht-Option - klipp und klar! Und auch über die Abwicklung noch einer Sparte ist mit uns nicht zu sprechen.“

Man habe dem Minister zum einen den Ausbau der Zusammenarbeit der Nordthüringer GmbH mit dem Theater Rudolstadt vorgeschlagen - „etwa in Form eines Zweckverbandes und mit der Bereitschaft, auch andere Standorte in Thüringen mit zu bespielen“, so Frau Rinke. Zum anderen habe sie für die Stadt Nordhausen als größtem GmbH-Gesellschafter - wie auch Sondershausens Bürgermeister Joachim Kreyer für seine Kommune - eine Erhöhung der Zuschüsse in begrenztem Maße in Aussicht gestellt.

„Im Gegenzug erwarten wir schlicht und einfach, dass die geplante Abkoppelung Nordthüringens sofort gestoppt wird, die mit dem Abdrehen des Zuschuss-Hahnes für unsere GmbH Formen angenommen hat. Diese Forderung haben auch die vielen Menschen nachdrücklich und ausdrücklich bei der gestrigen Demo vor unserem Theater artikuliert. Wer übrigens in Erfurt glaubt, mit den Zuschüssen für die einzige Bühne und das einzige Orchester in Nordthüringen so genannte `Hochkultur´ zu subventionieren, der befindet sich ebenfalls im Irrtum. Denn die Demonstration hat gezeigt: Das Theater ist essentiell für das Selbstverständnis im Norden Thüringens. Und so einfach lassen wir es uns nicht nehmen. Das bleibt auch in Zukunft so“, sagte Frau Rinke. „Notfalls werden wir auch auf dem Rechtsweg dafür streiten.“
Nordhausens Landrat Joachim Claus sagte nach dem Gespräch, man habe wiederholt und deutlich auf die krasse Benachteiligung Nordthüringens verweisen: „Eine Kulturquote von 3 Euro pro Einwohner in Nordthüringen - beim Zehnfachen für Mittel- und Südthüringen - das ist nicht akzeptabel.“, so Claus.



Zum Bild: Passend zum Thema hatte zur gestrigen Nordthüringer Theaterdemo Intendant Lars Tietje das Lied „I got plenty or nothing“ gespielt.</B<

GmbH-Intendant Lars Tietje sagte, man habe dem Minister mit der noch engeren Zusammenarbeit mit dem Theater Rudolstadt „einen sachlich und politisch tragfähigen Vorschlag unterbreitet.“ Die Nordthüringer GmbH habe bereits jetzt „straffe und effiziente Strukturen, die übrigens schon gleich nach der Wende geschaffen wurden mit der Gründung der GmbH und die es so kein zweites Mal in Thüringen gibt.“ Aus fachlicher Sicht sei der Abbau einer weiteren Sparte nach dem Schauspiel „völlig sinnlos, weil es den Theaterstandort unheilbar schwächt.“

Frau Rinke sagte, dass Gespräch mit dem Minister sei von allen Seiten „ehrlich und offen geführt worden.“ Das nächste Treffen sei für den September geplant. „Und bis dahin werden wir nicht nachlassen, immer wieder - und auch laut und öffentlich zu zeigen, dass wir uns das Theater nicht nehmen lassen.“
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