Flohburg | Das Nordhausen Museum
Nordhausen April 1945. Orte des Erinnerns.
Vor 79 Jahren war Nordhausen Ziel von zwei schweren Luftangriffen am 3. und 4. April 1945 durch die britische Luftwaffe (Royal Air Force). Ihre Angriffe zerstörten die Stadt schwer und kosteten tausenden Menschen das Leben, unter ihnen vielen Häftlingen des KZ Mittelbau-Dora und Zwangsarbeiter, die in der Stadt eingesetzt und nahe der Boelcke"-Kaserne in der südöstlichen Vorstadt untergebracht waren. Eine Woche später wurde die Stadt von der US-Armee besetzt. Die Luftangriffe bedeuteten für Nordhausen auch das einschneidende Ende des 1939 vom Deutschen Reich begonnenen Zweiten Weltkrieges.
Der Wiederaufbau war in vielen Stadtteilen ein Neuaufbau, zu groß waren die Zerstörungen. Es zeigt sich im 1945 das Panorama einer zerstörten Stadt, 2024 ein Blick auf viele Neubauten mit nur noch wenigen älteren Gebäuden. Trotzdem lässt sich an vielen Stellen das historische Erbe noch sehen oder wird wieder sichtbar, wenn es gewürdigt wird.
An 15 Beispielen verdeutlicht die Ausstellung den tiefgreifenden Eingriff ins Stadtbild und damit verbundene menschliche Schicksale 1945 mit historischen Abbildungen, mehreren Videorekonstruktionen, Originaldokumenten und heutigen Aufnahmen. Sie sind so ausgewählt, dass sie die verschiedenen Überlieferungsmöglichkeiten und Sichtweisen der Erinnerung aufzeigen, die bis heute kontrovers diskutiert werden. Dabei nutzt die Ausstellung Bildarchivalien aus dem Stadtarchiv und US-amerikanischen Institutionen, u.a. beeindruckend rekonstruiert durch Nico Schluter, Sohn eines niederländischen Fremdarbeiters in Nordhausen 1945.
Die Ausstellung flankiert die für 2024 zu erwartende Ergebnispräsentation des städtischen Forschungsprojektes zu den Luftangriffen auf Nordhausen, das der Stadtrat im Dezember 2018 beschloss, und schreibt zugleich die Webpräsentation: www.nordhausen.de/nordhausen1945/ fort.