Nordhausen April 1945

Hüterstraße

Dokument (Hüterstraße 27-31) (Foto: Stadtarchiv Nordhausen) Dokument (Hüterstraße 27-31) (Foto: Stadtarchiv Nordhausen) Die Hüterstraße war eine mit kleinen Häusern dicht bebaute Straße unterhalb des Petrikirchplatzes, welche bei dem Luftangriff am 4. April 1945 vollständig zerstört wurde. Nach dem Krieg zugeschüttet, wurde das erhaltene Straßenpflaster Ende der neunziger Jahre teilweise wieder freigelegt und ist heute Teil der Anlagen der 2. Thüringer Landesgartenschau.

Frauenberg (Wasserspiel) (früher Hüterstrasse 27-31) (Foto: Tino Trautmann) Frauenberg (Wasserspiel) (früher Hüterstrasse 27-31) (Foto: Tino Trautmann) In Haus Nummer 5 wohnten zwei Familien, die die Luftangriffe überlebten. Von ihnen erhielt der Nordhäuser Fritz Schmalz offensichtlich eine Skizze der Hüterstraße mit den eingezeichneten Bombentreffern in der Straße, den hier ums Leben gekommenen Menschen und einem Fluchtweg. Schmalz, der im Mai 1945 als entlassener Wehrmachtssoldat nach Nordhausen zurückkehrte, sammelte Fotos und Postkarten der Stadt Nordhausen vor ihrer Zerstörung, aber auch Berichte und Dokumente zu den Luftangriffen. Nach seinem Tod 2005 übergab seine Frau diese Sammlung dem Stadtarchiv, wo sie heute gemeinsam mit anderen Sammlungen und vielen Zeitzeugenberichten eine wichtige und vielstimmige Erinnerung an die Luftangriffe bildet. Zusammen mit den ebenfalls erhaltenen Unterlagen über die Bergung, Registrierung und Beerdigung der Luftkriegstoten ermöglichen sie eine genaue Rekonstruktion der Vorgänge während und nach den Luftangriffen und geben Einblick in das unterschiedliche Erleben der Luftangriffe.

So stimmen die namentlichen Angaben zu den Toten auf der Skizze mit den Registrierungen der Bergungstrupps überein. Auch gibt es weitere Zeitzeugenberichte zu dem geschilderten Fluchtweg Richtung Nordosten. Die Berichte weisen aber auch darauf hin, dass im Splittergraben am Rähmen wesentlich weniger Menschen umgekommen sind. Der Graben war zwar voll mit Menschen, aber viele begannen von hier ihre Flucht aus der Stadt. In den Tagen nach dem Angriff wurden 27 Leichen aus dem Splittergraben am Rähmen geborgen.
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