Meldung

„Wir bitten Sie daher um Unterstützung, unsere geschätzte Theater-Orchester-GmbH so schlagkräftig erhalten zu können“

Freitag, 01. April 2016, 14:36 Uhr
Nordhausen (psv) Mit einem gemeinsamen Brief aller Träger der Nordthüringer Theater GmbH an Thüringens Minister Professor Immanuell Hoff möchte Nordhausens Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh auf die prekäre Finanzierungssituation der Theater Nordhausen / Loh-Orchester Sondershausen GmbH aufmerksam machen.

Einen Entwurf des Briefes hat Dr. Zeh jetzt an Landrätin Antje Hochwind (Kyffhäuserkreis), Landrat Matthias Jendricke (Nordhausen), und Sondershausens Bürgermeister Joachim Kreyer zur Mitunterzeichnung gesandt.

„Über alle Parteigrenzen hinweg müssen wir für das Nordthüringer Theater kämpfen. Geschlossen und mit einer Stimme“, so Zeh zur Intention des Schreibens. „Die neue Landesregierung darf den Fehler der Vorgängerregierung aus dem Jahr 2006 nicht wiederholen und den Norden Thüringens kulturell strukturell zu schwächen“, so der Nordhäuser Oberbürgermeister.

Hintergrund ist, dass entgegen anderer Ankündigungen aus Erfurt und durch den verantwortlichen Staatsminister Hoff, inzwischen das Land Thüringen seine Zuschüsse nur erhöhen will, wenn sie auch die Gesellschafter erhöhen. Allein für Nordhausen würde dies eine Mehrbelastung von rund 500.000 Euro bedeuten.

Ursprünglich hatten die Gesellschafter auf eine „Kooperationsrendite“ gehofft.: Hätte das Theater künftig nicht nur mit Rudolstadt, sondern auch mit Eisenach kooperiert, wie von der Staatskanzlei präferiert, hätte diese die Gesellschafter dafür entlastet. Nordhausen war zu dieser Kooperation bereit.

In dem Entwurf des Schreibens heißt es u.a.: „Unsere Stadt- und Kreisräte haben sich in Beschlüssen eindeutig zu Theater und Orchester bekannt und entsprechende Beschlüsse gefasst. Sie sind bereit, trotz vieler anderer unpopulärer Kürzungen bzw. Streichungen von Maßnahmen weiterhin auch einen erheblichen finanziellen Beitrag zu leisten und die Theater-und Orchesterzuschüsse zu verstetigen. Eine Erhöhung der kommunalen Zuschüsse jedoch im selben Verhältnis, wie Sie es uns seitens des Landes nun dankenswerter Weise angeboten haben, halten wir für nicht möglich und politisch angesichts der vielen anderen Einschnitte auch für nicht kommunizierbar.

Daher bitten wir Sie, Ihr Angebot hinsichtlich der Finanzierungsanteile des Landes noch einmal
zu überdenken. Wie Sie wissen, ist in den anderen Landesteilen der Zuschuss des Freistaats für
Theater und Orchester pro Einwohner um ein vielfaches höher als in Nordthüringen. Sicherlich
hat Nordthüringen nur dieses eine Theater und dieses eine Orchester, aber dieses gilt es doch
umso mehr zu unterstützen. … Sehr geehrter Herr Minister, wir sind uns sicher, dass Sie aufrichtig an dem Erhalt unseres Theaters und Orchesters interessiert sind. Wir bitten Sie daher um Unterstützung, unsere geschätzte Theater-Orchester-GmbH so schlagkräftig erhalten zu können und bitten Sie darum, Ihr Angebot noch einmal zu überdenken und den Landeszuschuss-Anteil doch weiter zu erhöhen – zumindest so lange, bis die Landesregierung die Finanzlage der Kommunen so ausgestaltet hat, dass diese wieder in der Lage sind, ihre Kulturunternehmen entscheidend mit zu finanzieren.“
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