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Ehrenbürgerin Erika Schirmer übergibt Teile ihres künstlerischen Schaffens an die Stadt Nordhausen

Montag, 04. Oktober 2021, 10:34 Uhr
Erika Schirmer unterschreibt den Schenkungsvertrag (Foto: ©Stadtverwaltung Nordhausen) Erika Schirmer unterschreibt den Schenkungsvertrag (Foto: ©Stadtverwaltung Nordhausen) Nordhausen (psv) Gestern hat die Ehrenbürgerin der Stadt Nordhausen, Erika Schirmer, in einer kleinen Feierstunde Teile ihres künstlerischen Schaffens, Bücher und Scherenschnitte, der Stadt Nordhausen geschenkt.

„Ich kann Ihnen versichern, dass wir Ihr künstlerisches Lebenswerk immer ehren und uns gut und angemessen darum kümmern werden“, dankte Oberbürgermeister Kai Buchmann der 95-Jährigen. Die Schenkung reihe sich nahtlos in die Ereignisse der letzten Woche ein, die für ihn - mit dem Richtfest zum Theaterneubau und der vollendete Niederschrift der neuen Thora-Rolle für die Jüdische Landesgemeinde - eine besondere gewesen sei, blickt er in seiner Ansprache zurück.

Danke! (Foto: ©Stadtverwaltung Nordhausen) Danke! (Foto: ©Stadtverwaltung Nordhausen) „Für mich ist es nun an der Zeit stillzustehen und Dank zu sagen. Vor allem meiner Stadt Nordhausen“, sagte Erika Schirmer und brachte dem Oberbürgermeister noch ein Geschenk mit: ein Buch mit dem Titel „Glück und Segen für meine alte Stadt“, das 1992-1994 auf einer persönlichen Suche „nach dem Guten in Nordhausen“ entstand. Doch so richtig still stehen kann Erika Schirmer noch nicht. So schreibt sie immer noch gerne ein paar Verse für „die alten Leute“, die mit ihr im Seniorenheim leben und die ihre kleinen Gedichte als „Mutmacher“ bezeichnen, sagt sie.
Und auch Hildegard Seidel, Leiterin der Nordhäuser Stadtbibliothek, kündigt an, ab Januar bis Ostern 2022 auf allen drei Ebenen des Bürgerhauses eine Ausstellung mit Erika Schirmers Werken zu gestalten.

Im Folgenden das Grußwort von Oberbürgermeister Kai Buchmann anlässlich der feierlichen Übergabe des Lebenswerkes von Frau Schirmer an die Stadt Nordhausen am 3. Oktober 2021:

„Liebe Frau Schirmer,

im Namen der Stadt Nordhausen, seiner Bürgerinnen und Bürger möchte ich mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken, dass Sie große Teile Ihres künstlerischen Schaffens an die Stadt übergeben. Ja, ich denke, „Teile“ ist das richtige Wort, Sie sind wahrscheinlich niemals fertig?!

Das ist ein großes Geschenk, was Sie uns allen machen. Dafür gebührt Ihnen neben dem Dank vor allem Respekt und Anerkennung!

Liebe Frau Schirmer, ich kenne niemanden in der Stadt, der Sie nicht persönlich kennt oder wiederum von jemanden weiß, der Sie kennt.

Und das Schöne daran ist, dass man nur gute Geschichten, Erlebnisse oder Anekdoten erfährt, wenn das Gespräch auf Erika Schirmer fällt.

Die Menschen hier in Nordhausen und weit darüber hinaus lieben Sie!

Sie arbeiteten viele Jahre als Kindergärtnerin, Lehrerin und Sonderpädagogin.

Das spürt man sofort, wenn man Sie einmal gemeinsam umringt von Kindern erlebt hat. Da ist eine tiefe Verbindung mit Ihnen. Der Perspektivwechsel, das Hineinversetzen in die Kinder bekommen Sie problemlos zustande.

Sie haben neben dem uns allen bekannten Lied „Kleine weiße Friedenstaube“, den heute übergebenen Scherenschnitten auch - und das ist ganz interessant - eine Fibel zur Behindertenpädagogik verfasst.

Sich also vertieft mit dem Umgang mit geistig und körperlich beeinträchtigen Kindern und Jugendlichen auseinandergesetzt.

Sie, liebe Frau Schirmer, setzten sich auch immer für die Integration von Migranten, Asylsuchenden und auch für die Versöhnung und gut nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Polen und Deutschland ein.

Sie sind Ehrenbürgerin Nordhausens, der Stadt Czerwiensk - unweit Ihres schlesischen Heimatortes, sind mehrfach ausgezeichnet für Ihre Arbeit und Engagement - ein Höhepunkt sicherlich die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes vor fast genau fünf Jahren.

Sehr geehrte Frau Schirmer, wir alle können nur erahnen, was Sie noch einmal emotional beim Ordnen des Nachlasses erlebten.

Vielleicht spielten sich viele Erinnerungen, schöne aber auch traurige Erlebnisse eines erfüllten aber auch turbulenten Lebens noch einmal vor Ihrem geistigen Auge ab.

Ich hoffe, es waren mehr „Lacher“ dabei als Seufzer oder Tränen."




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