Flohburg | Das Nordhausen Museum

Aktuelle Sonderausstellungen

„DIE MACHT DER NETZWERKE. Nordhäuser Persönlichkeiten und ihre Denkmale aus 800 Jahren“

läuft vom 01.02.2024 - 28.04.2024
Was ist ein DENKMAL? Mensch, DENK MAL! Der Ausruf trifft den Nagel auf den Kopf. Ein Denkmal aus Stein, Holz, Silber, Gold, Eisen oder Papier soll immer zum Nachdenken animieren. Aber worüber nachdenken? Über eine ganz bestimmte Denk- und Handlungsweise von einer ganz bestimmten Gruppe! Es geht bei einem Denkmal immer darum, sowohl eine wichtige Episode als auch einen besonderen Status in der Öffentlichkeit vor der Vergessenheit zu schützen. Ein Beispiel aus dem heutigen Alltagsleben ist das Tragen eines Festival Hoodies als Andenken an ein emotionales Erlebnis – das ist Teil unserer Identität. Damals wie heute schlossen sich für solche öffentlichen „Gedächtnisstützen“ mehrere miteinander bekannte Personen zusammen, die ebenso Kontakte zu einflussnehmenden Personen, Handelsverbänden oder Institutionen pflegten (Netzwerke). Am Ende wirkten auf ein Erinnerungsmal weitverbreitete Vorstellungen, aber auch viele neue Ideen ein. In Nordhausens über 1000-jährigen Geschichte hegten Nordhäuser Persönlichkeiten immer wieder den Wunsch nach besonderen „Gedächtnisstützen“. Und Jedes übermittelt eine eigene Botschaft an seinen Betrachter. Denkmale müssen meistens also erst entschlüsselt werden. Ein Schlüssel zum Verstehen ist, die Menschen und ihre Lebenslagen kennenzulernen. Eben dieser Stärke des sozialen Einflusses auf Denkmale ist die Sonderausstellung „DIE MACHT DER NETZWERKE“ gewidmet. Im Fokus stehen 12 herausragende Nordhäuser Denkmale aus 800 Jahren. Die Denkmale werden aus der Perspektive Ihrer Schöpfer betrachtet, das lässt sie lebendig werden: Die ersten Denkmale entstanden in der Zeit der „Frauenherrschaft“. Nachfolgend errichteten „Triumphatoren und eine „Bürgerliche Bildungselite“ beeindruckende Erinnerungsmale. Das Begleitprogramm zur Sonderausstellung besteht aus drei öffentlichen Vorträgen und drei öffentlichen Führungen. Die Führungen können jedoch auch nach Absprache gebucht werden. Die Führungsserie steht unter dem Motto „Vom Museum in die Stadt“. Zuerst werden in der Sonderausstellung die Netzwerke und ihre Denkmale enträtselt, dann in der Dauerausstellung die dazugehörigen Exponate ermittelt und anschließend die erhaltenen Denkmale in der Stadt aufgespürt. Das Begleitprogramm untermauert die Idee, unsere städtischen Denkmale mithilfe der Sonder- und Dauerausstellung besser zu verstehen. Dabei kommt eine inspirierende, außergewöhnliche Stadt- und Bürgeridentität zum Vorschein. Das offenbart das Bild von einem Nordhausen, auf das wir stolz sein dürfen!

Sonderausstellung im Grünen Salon

„Nordhausen April 1945. Orte des Erinnerns.“

läuft vom 04.04.2024 - 21.07.2024

Vor 79 Jahren war Nordhausen Ziel von zwei schweren Luftangriffen am 3. und 4. April 1945 durch die britische Luftwaffe (Royal Air Force). Ihre Angriffe zerstörten die Stadt schwer und kosteten tausenden Menschen das Leben, unter ihnen vielen Häftlingen des KZ Mittelbau-Dora und Zwangsarbeiter, die in der Stadt eingesetzt und nahe der „Boelcke"-Kaserne in der südöstlichen Vorstadt untergebracht waren. Eine Woche später wurde die Stadt von der US-Armee besetzt. Die Luftangriffe bedeuteten für Nordhausen auch das einschneidende Ende des 1939 vom Deutschen Reich begonnenen Zweiten Weltkrieges.
Der Wiederaufbau war in vielen Stadtteilen ein Neuaufbau, zu groß waren die Zerstörungen. Es zeigt sich im 1945 das Panorama einer zerstörten Stadt, 2024 ein Blick auf viele Neubauten mit nur noch wenigen älteren Gebäuden. Trotzdem lässt sich an vielen Stellen das historische Erbe noch sehen oder wird wieder sichtbar, wenn es gewürdigt wird.

An 15 Beispielen verdeutlicht die Ausstellung den tiefgreifenden Eingriff ins Stadtbild und damit verbundene menschliche Schicksale 1945 mit historischen Abbildungen, mehreren Videorekonstruktionen, Originaldokumenten und heutigen Aufnahmen. Sie sind so ausgewählt, dass sie die verschiedenen Überlieferungsmöglichkeiten und Sichtweisen der Erinnerung aufzeigen, die bis heute kontrovers diskutiert werden. Dabei nutzt die Ausstellung Bildarchivalien aus dem Stadtarchiv und US-amerikanischen Institutionen, u.a. beeindruckend rekonstruiert durch Nico Schluter, Sohn eines niederländischen „Fremdarbeiters“ in Nordhausen 1945.
Die Ausstellung flankiert die für 2024 zu erwartende Ergebnispräsentation des städtischen Forschungsprojektes zu den Luftangriffen auf Nordhausen“, das der Stadtrat im Dezember 2018 beschloss, und schreibt zugleich die Webpräsentation: www.nordhausen.de/nordhausen1945/ fort.

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