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Am Freitagabend Vernissage im Kunsthaus Meyenburg: „Paradiesstücke“ – Malerei von Katrin Hattenhauer

Donnerstag, 05. November 2009, 12:33 Uhr
Reise (Foto: I. Bergmann) Reise (Foto: I. Bergmann)
Katrin Hattenhauer heute beim Aufbau der Ausstellung im Kunsthaus mit ihrem Bild „Reise“.
(I. Bergmann)


Nordhausen (psv) Am Freitag, den 6. November, um 19.30 Uhr eröffnet Oberbürgermeisterin Barbara Rinke im Kunsthaus Meyenburg die Ausstellung „Paradiesstücke“ mit Gemälden der Künstlerin Katrin Hattenhauer. Zur Vernissage spricht Probst Joachim Jaeger, der am 2. Oktober die Ehrenbürgerschaft der Stadt Nordhausen erhalten hat.

Die gebürtige Nordhäuserin stellt erstmals in ihrer Heimatstadt aus. Dass Katrin Hattenhauer heute ihren Beruf als Malerin frei ausüben kann, weiß die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin zu schätzen. Ihre oppositionelle Haltung ist geblieben: immer noch kämpft sie gegen das Grau in den Köpfen der Menschen. Jetzt mit anderen Mitteln – mit farbenfrohen Bildern.

Katrin Hattenhauer wurde 1968 in Nordhausen geboren und lebt heute mit Mann und Kind in Berlin. Mit Nordhausen verbindet sie nicht nur ihre Kindheit, sondern auch erste Kontakte mit der Kunst, beispielsweise durch ihre Arbeit am Theater, unter anderem als Puppenspielerin.
Neben der Arbeit am kirchlichen Forschungsheim Wittenberg absolvierte sie ein Praktikum in der Zionsgemeinde Dresden und nahm am Konziliaren Prozess sowie an der Ökumenischen Versammlung „Für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ teil.

1988 begann Katrin Hattenhauer ein Studium am Theologischen Seminar Leipzig und musste es bereits nach einem Jahr auf staatlichen und kirchlichen Druck hin beenden. In Leipzig hatte sie sich im "Arbeitskreis Gerechtigkeit" engagiert und das 1. Straßenmusikfestival am 10. Juni 1989 mitorganisiert. Nach ihrer Plakataktion zusammen mit Gesine Oltmanns auf dem Nikolaikirchhof am 4. September 1989 und ihrer Forderung auf dem selbst gemalten Plakat „Für ein offenes Land mit freien Menschen" wurde sie am 11. September 1989 verhaftet.

Nach ihrer Entlassung aus dem Stasi-Gefängnis am 13. Oktober 1989 ist Katrin Hattenhauer Mitbegründerin des Archivs Bürgerbewegung Leipzig und wendet sich fortan intensiv der Malerei zu. Die Arbeiten der freischaffenden bildenden Künstlerin werden im In- und Ausland gezeigt. In diesem Jahr zeigte Katrin Hattenhauer bereits Ausstellungen in Bologna, Berlin, Florenz und Leipzig.

Sie selbst sagt über sich: "Ich bin frei heute. Das ist das Wichtigste! Ich bin frei und persönlich angekommen in diesem Land. Ich habe einen Platz und ich bin ein freier Mensch und das ist unglaublich viel für mich - und ich habe die Chance auf Entwicklung."

Die Ausstellung, die ebenfalls unter dem Thema „20 Jahre Friedliche Revolution in Nordhausen“ steht, ist vom 7. November bis 3. Januar 2010 im Kunsthaus Meyenburg zu sehen.

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