
Hoffmanns Erzählungen (Les contes d'Hoffmann)
(Les contes d´Hoffmann)
Fantastische Oper in fünf Akten von Jacques Offenbach
Libretto von Jules Barbier
Nach dem Schauspiel von Jules Barbier und Michel Carré
Ausgabe von Michael Kaye und Jean-Christoph Keck
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Geeignet ab 12 Jahren
Dauer: ca. 3 h (inkl. Pause)
Der Dichter Hoffmann verzehrt sich nach seiner Geliebten Stella. Er ahnt nicht, dass sie ihm einen Liebesbrief geschrieben hat, denn Lindorf, der selbst ein Auge auf Stella geworfen hat, konnte diesen abfangen. Im Glauben, dass Stella ihn zurückweist, sucht Hoffmann mit seinen Zechkumpanen Zerstreuung und beginnt dann von Stella zu erzählen. Da sie »drei Seelen« in sich vereine, werden daraus drei Geschichten: über die seelenlose Puppe Olympia, die todgeweihte Sängerin Antonia und die Kurtisane Giulietta. Für den Dichter verschwimmen Fantasie und Realität, und er verliert sich zunehmend selbst. Was ihm am Ende bleibt, ist die Kunst.
Vorbild für den Titelhelden von Offenbachs Oper ist der romantische Dichter E.T.A. Hoffmann. Inspiriert von dessen fantastischen Erzählungen entwarfen Librettist und Komponist ein Psychogramm des Dichters, aus dem nicht zuletzt die Sehnsucht nach Erfolg, Kreativität und Liebe spricht.
Übrigens: Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776–1822) war eine komplexe und schillernde Persönlichkeit, studierter Jurist und künstlerisches Multitalent. Er dichtete nicht nur, sondern komponierte, dirigierte, rezensierte und zeichnete auch. Und er schaute gerne mal zu tief ins Glas. Dem (exzessiven) Weingenuss war er derart zugetan, dass er bis zu seinem Tod im Berliner Weinlokal »Lutter & Wegner« (Vorbild für den Schauplatz des 1. Aktes in Offenbachs Oper!) Schulden im Wert von 1116 Reichstalern und 21 Groschen angesammelt hatte. Das entsprach mehr als seinem Jahresgehalt als Kammergerichtsrat in Berlin!
45 Minuten vor allen Aufführungen bieten wir eine Einführung in »Hoffmanns Erzählungen« an.