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Kunst, Gott und die Welt – Der Meister des Impressionismus wird 175 Jahre, Max Liebermann

Nordhausen (psv) Die Stilrichtung des Impressionismus bildete sich zwischen 1860 und 1870 zuerst in Frankreich heraus. Die Künstler verließen ihre Ateliers, um in der freien Natur zu malen. Dabei erfassten sie Gegenstände nicht in ihrer Körperlichkeit, sondern zeigten sie in der farbigen Auflösung, die Sonne, Licht und Luft hervorrufen. Lokalfarben entfielen, Flächen lösten sich in eine Vielzahl kleinster Farbflecken auf. Das Erfassen der atmosphärischen Stimmung und die Wiedergabe des subjektiven Eindrucks sind wichtige Wesenszüge dieser Stilrichtung.
Der deutsche Impressionismus entwickelte sich aus dem Realismus bzw. Naturalismus und ist besonders mit dem Namen von Max Liebermann (1847-1935) verbunden. Nach den eher dunklen Bildern des Frühwerks lockerte sich seine Maltechnik durch Studien des Strandlebens in Holland auf. Wichtige Anregungen und Impulse empfing er bei einem fünfjährigen Aufenthalt in Paris. Mit der Darstellung des Schatten- und Lichtwechsels in Alleen und üppigen Gärten wurde er schließlich zum Impressionisten. Liebermann beförderte den Übergang zur Klassischen Moderne in Deutschland. Er war von 1920 bis 1932 Präsident der Preußischen Akademie der Künste und schuf auch Portraits vieler bedeutender Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Mit zunehmenden Alter zog er sich oft auf sein Gartengrundstück am Berliner Wannsee zurück. Eine Hetzkampagne der Nazis gegen ihn als Jude verdüsterte seine letzten Lebensjahre. Max Liebermann starb am 8. Februar 1935 in Berlin. Das bewegende Schicksal seiner Witwe Martha Liebermann ist Gegenstand eines Spielfilmes, der gegenwärtig in der ARD Mediathek verfügbar ist.

Walter Martin Rehahn hat einen Lehrauftrag für Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und ist im Nebenamt Studienleiter für Kunst und Kultur an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt.
Der Eintritt pro Person beträgt 5,-Euro.