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Lesetipps Stadtbibliothek Nordhausen

Freitag, 28. Mai 2021, 13:39 Uhr
Lesetipps Stadtbibliothek (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Lesetipps Stadtbibliothek (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Lasst uns lesen!

… lautet das Motto der diesjährigen Leipziger Buchmesse.
Mitte März eines jeden Jahres strömen eigentlich tausende Besucher zur zweitgrößten Buchmesse Deutschlands in die Leipziger Messehallen. Letztes Jahr musste sie ausfallen. Dieses Jahr findet sie zu einem großen Teil in digitaler Form statt. Circa 350 Veranstaltungen laden dazu ein, Autor*innen zu begegnen, Neuerscheinungen zu entdecken, an Diskussionen teilzunehmen und Preisverleihungen beizuwohnen.

Die Stadtbibliothek Nordhausen schließt sich dem Leitsatz an und empfiehlt zur Lektüre die folgenden Neuerscheinungen, Preisträger und Nominierten.

Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung

2020 László F. Földényi: Lob der Melancholie. Rätselhafte Botschaften
Als Kissen des Teufels bezeichnete man die Melancholie im Mittelalter und nicht selten wurden auch Geisteskranke als Melancholiker abgestempelt. Wörtlich übersetzt heißt Melancholie nichts anderes als schwarze Galle. Was aber ist Melancholie? Ein Gemütszustand, eine Haltung, ein Überrest?
László F. Földényi zeigt, wie sich im Übergang vom analogen zum digitalen Zeitalter unsere Wahrnehmung auf allen Gebieten des täglichen Lebens verändert, und stellt die Frage, welche Bedeutung Melancholie in der heutigen Vergnügungsgesellschaft noch haben kann.

2021 Johny Pitts: Afropäisch. Eine Reise durch das schwarze Europa
»Und wo kommst du eigentlich her?« Viele schwarze Europäer kennen diese Frage, denn in den Köpfen mancher ist das noch immer ein Gegensatz – schwarz sein und Europäer sein. Dabei gibt es längst eine gelebte afropäische Kultur. Um sie zu erkunden, bereist Johny Pitts die Metropolen des Kontinents. In Paris folgt er den Spuren James Baldwins, in Berlin trifft er ghanaische Rastafarians, in Moskau besucht er die einstige Patrice-Lumumba-Universität. Nicht nur in französischen Banlieues und Favelas am Rande Lissabons wird deutlich, dass Europas multikulturelle Gegenwart nach wie vor von seiner kolonialen Vergangenheit gezeichnet ist. Rassismus und Armut sind Teil des Alltags vieler schwarzer Europäer.


Im Gespräch

Natalie Amiri: Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran
Was macht man, wenn man auf einer Recherchereise im iranischen Gebirge nicht tanken kann, weil das Benzin aufgrund westlicher Sanktionen knapp ist? Oder wenn man eine vermeintlich zu kurze Hose trägt und die Strafe darauf lautet, in ein Fass mit schwarzer Farbe steigen zu müssen?
Natalie Amiri ist in München in einer deutsch-iranischen Familie aufgewachsen und lebte und arbeitete über sechs Jahre in Teheran. Sie ist eine der wenigen deutschen Journalistinnen, die den Iran detailreich kennt. Authentisch beschreibt sie ihr Leben zwischen zwei Welten und unterschiedlichen Kulturen und bringt uns nahe, wie sich die politische Situation im Iran seit der Revolution von 1979 entwickelt hat.
Um den Menschen im Iran eine Stimme zu geben und über den Alltag in einem Land zwischen verbotenen Partys und Sanktionen zu berichten, nimmt Amiri höchste persönliche Risiken in Kauf. Von Lehrern bis zu Drogenabhängigen, vom Revolutionsführer Khamenei bis zum ersten weiblichen Fußballstar des Iran – Natalie Amiri lässt sie zu Wort kommen und zeigt uns die unerwarteten Facetten der muslimischen Republik Iran.

Meike Stoverock: Female Choice
In der Natur kontrollieren Weibchen den Zugang zu Sex. Die Biologie nennt das FEMALE CHOICE. Bis zur Sesshaftwerdung galt das auch für den Menschen. Dann schufen die Männer eine Zivilisation unter Ausschluss der Frauen. Doch die finden langsam zu ihrer natürlichen Stärke zurück. Uralte Geschlechterverhältnisse sind endlich in Bewegung. Die Zeit ist reif, das Zusammenleben von Frauen und Männern neu zu denken.


Nominiert für den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse 2021

Dan Diner: Ein anderer Krieg. Das jüdische Palästina und der Zweite Weltkrieg 1935 – 1942
Dieses Buch erzählt die Anatomie des Zweiten Weltkrieges aus einer ungewohnten Perspektive: Im Zentrum des Geschehens steht das jüdische Palästina, gelegen am Schnittpunkt der europäisch-kontinentalen und außereuropäisch-kolonialen Wahrnehmung. Die Kernzeit dieser raumgeschichtlich angelegten Erzählung liegt zwischen dem Abessinien-Krieg 1935 und den Schlachten von El Alamein und Stalingrad 1942. Die Verschränkung zweier, für sich jeweils anderer Kriege – dem Zweiten Weltkrieg und dem Kampf um Palästina – konstruiert das eigentliche Drama der Erzählung und durchzieht als roter Faden das Buch. Es entsteht ein dichtes Gewebe von Ereignisfacetten, das im global geschilderten Großereignis des Zweiten Weltkrieges durch eine besondere Sicht bislang wenig beachtete Konturen hervortreten lässt.
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