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The Guardian-Doku „Colette“ gewinnt Oscar als "Beste Dokumentation (Kurzfilm)"
Montag, 26. April 2021, 09:57 Uhr
Die The Guardian-Doku „Colette“ hat in dieser Nacht den Oscar in der Kategorie "Beste Dokumentation (Kurzfilm)" gewonnen.
Oberbürgermeister Kai Buchmann gratuliert den Filmemachern aber vor allem Colette Marin-Catherine sowie Lucy Fauble, die diese erschütternde und gleichzeitig tief bewegende Familiengeschichte erzählen und gemeinsam den Mut aufbrachten, diesen Weg zu gehen. Am 22. März 1945 starb der französische Résistance-Kämpfer Jean-Pierre Catherine im KZ Mittelbau-Dora. 74 Jahre lang vermied seine Schwester Colette Marin-Catherine den Besuch der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, in dem ihr Bruder starb.
„Von Herzen gratuliere ich dem Film „Colette“ zum Gewinn des Oscars. Im Film erzählt die nun über 90-jährige Colette, dass sie diese Zeit damit verbrachte, zu "vergessen” und nie in das Land und an den Ort, an dem Ihren Bruder und tausenden anderen Menschen so viel unmenschliches Leid zugetragen wurde, zu reisen. Sie tat es trotzdem, mit 90 Jahren! Der Film zeigt, wie wichtig die Arbeit der Gedenkstätte Mittelbau-Dora für die Aufarbeitung, die Erinnerung und das Gedenken ist. Der Film zeigt aber auch schonungslos und mit voller Wucht, dass es nach 74, 76 oder einhundert und mehr Jahren nicht an der Zeit ist und sein wird, den Deckmantel der Geschichte über Orte wie das KZ Mittelbau-Dora, Buchenwald, Auschwitz zu breiten, zu relativieren und einfach zu "vergessen”. Als Gesellschaft und Menschen brauchen wir diesen kritischen Umgang mit der eigenen Geschichte und der Geschichte der Menschen, die unendlich unter den Gräueltaten gelitten haben. Nur so kann eine ernstgemeinte Erinnerungskultur funktionieren", so Oberbürgermeister Kai Buchmann. „Gern lade ich - wenn reisen und eine Zusammenkunft wieder möglich ist - alle Beteiligten des Films nach Nordhausen ein.“
Auf der Seite des The Guardian kann die Doku „Colette“ angeschaut werden.