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Im Kunsthaus Meyenburg bis 12. November 2017: Sonderausstellung „So ein Zirkus!“

Montag, 11. September 2017, 13:07 Uhr
"So ein Zirkus" im Kunsthaus Meyenburg (Foto: Ilona Bergmann, Pressestelle) "So ein Zirkus" im Kunsthaus Meyenburg (Foto: Ilona Bergmann, Pressestelle) Nordhausen (psv) „Die derzeitige Sonderausstellung im Kunsthaus Meyenburg widmet sich dem Thema Zirkus in seinen vielen verschiedenen Facetten von Akrobaten, Pferden, Raubtieren und Dompteuren bis zum privaten Zirkusleben und den Blick hinter die Kulissen“, sagte Bürgermeisterin Jutta Krauth zur Eröffnung der Ausstellung am Samstagnachmittag. Besonderer Dank gelte neben dem Leihgeber Wolfgang Finkbein auch der Sparkassenkulturstiftung Hessen-Thüringen, der Kreissparkasse Nordhausen und dem Nordhäuser Förderverein, die diese Ausstellung erst möglich machten. Sie hofft, dass die Ausstellung möglichst viele Besucher, vor allem viele Kinder und Jugendliche ins Kunsthaus ziehen wird.

Der Zirkus begeistert seit Jahrhunderten die Menschen, sowohl Jung als auch Alt. Sei es die Auseinandersetzung mit „wilden“ Tieren oder die Akrobaten und Jongleure, die mit ungewöhnlichen Verrenkungen ihr Können präsentieren, gleichzeitig ihr Leben zur Begeisterung des Publikums aufs Spiel setzen und den Triumph über das Unmögliche zeigen.
„Diese Faszination an der bunten Welt teilt auch der Kunstsammler Wolfgang Finkbein aus Dresden, der seit über 40 Jahren Kunstwerke mit Zirkusmotiven sammelt. Seine private Sammlung umfasst heute fast 1.000 Arbeiten, sowohl Gemälde, als auch Zeichnungen, originale Grafiken und Skulpturen“, sagte Laudator Prof. Dr. Roland Berger. „Für die Ausstellung im Kunsthaus Meyenburg wurden 166 Kunstwerke von 86 verschiedenen Künstlern aus drei Jahrhunderten ausgewählt und mit großer Begeisterung und viel Geschick durch Susanne Hinsching sortiert“, lobte er die Kunsthausleiterin.

So seien unter anderem Werke von Karel Appel, Max Beckmann, Bernhard Buffet, Marc Chagall, Otto Dix, Conrad Felixmüller, Francisco de Goya, George Grosz, Ernst Hassebrauk, Erich Heckel, Josef Hegenbarth, Paul Klee, Wilhelm Lachnit, Fernand Legér, Gerhard Marcks,
Henri Matisse, Max Pechstein, Pablo Picasso, Victor Vasarely, A. Paul Weber, Heinrich Zille zu sehen.

"Auf dem Schlappseil" von Harald Metzkes (Foto: Ilona Bergmann, Pressestelle) "Auf dem Schlappseil" von Harald Metzkes (Foto: Ilona Bergmann, Pressestelle)
Unzählige Künstler haben sich in den vergangenen Jahrhunderten mit dem Thema Zirkus beschäftigt. Die Faszination am Risiko reizte die Kunst immer wieder und so entstanden „Die Akrobaten“ von Paul Klee (1879-1949), „Die fliegenden Menschen“ von Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), die „Kunstreiterin“ von Max Liebermann (1847-1935) oder „Auf dem Schlappseil“ von Harald Metzkes (*1929). Die Phantasie dieser künstlichen Welt inspirierte die Bildenden Künstler zu phantastischen Arbeiten, die manchmal real, manchmal auch surreal sind. So lässt Francisco de Goya (1747-1828) in „Präzise Torheit“ ein Pferd auf einem Seil balancieren oder Christian Rohlfs (1849-1938) stellt den „Tod als Jongleur“ dar.

Einen besonderen Reiz üben auch die Clowns und Gaukler aus, die durch ihre skurrilen Aktionen die Menschen immer wieder zum Lachen bringen. Deshalb wundert es nicht, dass gerade das Gesicht des Clowns, sein Spiel mit Mimik und Gestik, die Künstler auf so vielfache Weise zu außergewöhnlichen Motiven angeregt hat, zu ihnen gehören die Clowns und Harlekine von Pablo Picasso ebenso wie von Otto Dix oder Oskar Kokoschka. Bernhard Buffet zeigt mit expressiven Strichen den traurigen Clown, ebenso wie Bert Heller.
Marc Chagall (1887-1985) widmet sich in vielen Blättern der irrealen Scheinwelt des Zirkus, wo Trapezkünstler die Schwerkraft überwinden oder wilde Tiere zahm werden. Josef Hegenbarth (1884-1962) teilt seine Begeisterung am Zirkus mit hastiger Strichführung besonders in seinen teils humorvollen Zeichnungen mit Tiermotiven, z.B. „Elefantendressur“.

Die Konzeption der Ausstellung ist wie die Abfolge von verschiedenen Zirkusnummern gestaltet. Viele Künstler waren vom Thema Zirkus so begeistert, dass sie sich dem Thema in ganzen Mappenwerken gewidmet haben, z.B. Henri Matisse mit seinem Künstlerbuch „Jazz/Cirque“, Heinz Fleischer oder Arno Mohr. Diese Werke bilden einen gesonderten Teil der Ausstellung.

„So ein Zirkus“ bis 12. November 2017, Die. - So.: 10-17 Uhr, Kunsthaus Meyenburg, Alexander-Puschkin-Str. 31, 99734 Nordhausen

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