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Noch bis zum 15. November zu sehen: Vielfältigkeit der grafischen Kunst im Kunsthaus Meyenburg

Montag, 02. November 2015, 14:32 Uhr
Nordhausen (psv) Insgesamt 114 Künstler aus ganz Mitteldeutschland haben sich in diesem Jahr um den Nordhäuser Grafikpreis beworben. Die 14 Künstler der Endauswahl zeigen ihre Bilder noch bis zum 15. November im Nordhäuser Kunsthaus Meyenburg.

Über die Vielfältigkeit der ausstellenden Künstler und ihrer Werke gibt Kunsthausleiterin Susanne Hinsching jetzt einen kleinen Einblick: „Zu den ausstellenden Künstlerinnen gehört auch Silke Miche, die eine direkte Beziehung zu unserer Stadt hat. Sie wurde 1970 in Nordhausen geboren. Seit ihrem Studium für Malerei und Freie Kunst an der Kunsthochschule Weißensee lebt und arbeitet sie in Berlin. Silke Miche zeigt in der Ausstellung kleinformatige Arbeiten auf Papier, die sehr konkret und geometrisch sind. Mit wenigen perfekt gesetzten Strichen erzeugt sie Linienkonstrukte, die z.B. an musikalische Harmonien erinnern. Silke Miche arbeitet mit Bleistift und Buntstift, aber auch mit Abriss- bzw. Abreibtechniken, um ihre geometrischen Formen und Flächen zu erzeugen. Dabei interessiert sie besonders, welche Oberflächen und Strukturen durch mehrmaliges Überzeichnen und Ausradieren entstehen. Ausgehend von gegenstandsbezogenen Motiven beschäftigt sie in der zeichnerischen Umsetzung die Frage nach Ordnung und Zufall, Fläche und Linie, Rhythmus und Form.

Im Gegensatz dazu sind die Kaltnadelradierungen von Claudia Berg eher gegenständlich. Claudia Berg wurde 1976 in Halle geboren und studierte an der Burg Giebichenstein Grafik und Malerei. Seit 2013 hat sie einen Lehrauftrag an der Hochschule in Darmstadt. Sie hat außergewöhnliche Kaltnadelradierungen eingereicht, die vor allem durch ihre Komposition überzeugen. Die Anordnung ihrer Figuren in den Arbeiten „Tucholscky“ und „Else Weil“ erscheint ungewöhnlich und die nebulöse Darstellungsweise fast beängstigend. Ihre schemenhaften Figuren sind gleichzeitig aus verschiedenen Perspektiven dargestellt und veranlassen den Betrachter, sowohl sich auf vielfältige Weise zu den Werken nähern als auch die Vielschichtigkeit der menschlichen Psyche zu ergründen. Claudia Berg lässt sich in ihren Werken stets von vielfältigen Einflüssen inspirieren, so hat sie sich während eines China-Aufenthaltes mit Porträts beschäftigt und nutzte einen zeichnerischen Aufenthalt in der Psychiatrie Uchtspringe, um sich mit dem Thema „Geister“ in ihren Kaltnadelradierungen auseinanderzusetzen. Aber auch Inspirationen aus der Literatur nimmt die Künstlerin auf, sei es ihm einzelnen Motiv oder in eine ganzen Reihe, wie die Illustrationen zu Dantes „Göttlicher Komödie“.

Ebenfalls schwarz-weiß und realistisch sind die Arbeiten von Sara Möbius. Die Künstlerin wurde 1985 in Halle geboren und studierte dort an der Burg Giebichenstein Malerei und Grafik bei Prof. Thomas Rug. Ihre beeindruckenden und zumTeil sehr großformatigen Landschaften sind Kreide- bzw. Kohlezeichnungen. Die Zeichnungen bestechen durch den besonderen Hell-Dunkel-Kontrast von Schwarz und Weiß und wirken fast wie Foto-Negative. Sara Möbius‘ florale Formen sind natürlichen Ursprungs und wirken doch unnatürlich stilisiert. Je länger man die Werke betrachtet und in ihre virtuellen Räume eintaucht, desto abstrahierter werden die Formen und verschwimmen die Konturen.

Silvia Pàsztor kommt aus Dresden. Sie wurde 1985 geboren und studierte an der Hochschule für Bildende Kunst Dresden. Seit 2012 ist sie Meisterschülerin bei Prof. Ralf Kerbach. Silvia Pásztor hat sich mit verschiedenen Bleistift- und Aquarell-Zeichnungen um den Nordhäuser Grafikpreis beworben, die zeigen, wie sie mit den verschiedenen Zeichenmitteln – wie Tusche, Bleistift, Buntstift und Kreide – experimentiert. Sie setzt sich in ihren Zeichnungen skizzenhaft mit Perspektive und Bildkomposition auseinander. Ihren Arbeiten wirken manchmal wie Studien oder zeichnerische Skizzen. Während ihres Studiums begann sich Silvia Pásztor ausschließlich mit dem Thema Mensch und Tier auseinanderzusetzen und die – wie sie selbst schreibt: „Kreatur als Kreatur“ zu ergründen.

Alle Werke der Ausstellung sind verkäuflich. Zur Ausstellung ist auch ein Katalog erschienen.

Haase gratuliert Preisträger (Foto: Patrick Grabe) Haase gratuliert Preisträger (Foto: Patrick Grabe)
Kulturdezernentin gratuliert Preisträger des 9. Grafikpreises der Ilsetraut-Glock-Grabe-Stiftung Matthias Friedrich Muecke. (Foto: Patrick Grabe, Pressestelle Stadtverwaltung Nordhausen)

Kunsthaus Meyenburg, Nordhausen, Alexander-Puschkin-Straße 31, Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17 Uhr, Eintritt: 5 €, ermäßigt 3 €
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