Kunsthaus Meyenburg

Gezeichnetes Gewissen - Käthe Kollwitz und Otto Pankok

13.09.2014 - 09.11.2014
Käthe Kollwitz: Nachdenkende Frau (Foto: Ernst-Barlach-Museumsgesellschaft Hamburg)„Gezeichnetes Gewissen - Käthe Kollwitz und Otto Pankok“

Unter dem Titel „Gezeichnetes Gewissen“ präsentiert das Kunsthaus Meyenburg vom 13. September bis 9. November 100 Kohlezeichnungen, Radierungen, Lithographien, Holzschnitte und Skulpturen von Käthe Kollwitz und Otto Pankok. Die Leihgaben zu dieser einmaligen und eigens für das Kunsthaus Meyenburg konzipierten Ausstellung stammen aus der Ernst-Barlach-Museumsgesellschaft Hamburg und dem Otto-Pankok-Museum Hünxe sowie von mehreren privaten Leihgebern. Finanziell unterstützt wurde dieses außergewöhnliche Ausstellungsprojekt durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und die Kreissparkasse Nordhausen.

Ausgangspunkt für die Idee, im Kunsthaus Meyenburg nach der großen Eröffnung 2002, wieder zahlreiche Werke von Käthe Kollwitz zu zeigen, ist die Bedeutung, die diese Künstlerin für die Stadt Nordhausen hat. Käthe Kollwitz hat während des 2. Weltkrieges Unterschlupf bei der mit ihr befreundeten Künstlerin Marga Böning gefunden und in Nordhausen auch einige Werke geschaffen. Aber Käthe Kollwitz gehört auch zu den herausragenden Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, einerseits, weil sie trotz schwieriger Lebensumstände mit ihren Lithografien, Radierungen und Holzschnitten einen zeitlosen Kunststil entwickelt hat. Aber vor allem, weil sie in ihrem Kunstschaffen soziales, gesellschaftskritisches und sozialpolitisches Engagement thematisiert hat.

Auch Otto Pankok stellte den Menschen und seine Würde in das Zentrum seiner Kunst. Pankok war ein führender Künstler des expressiven Realismus in Deutschland, der in den 1920er Jahren seine eigene künstlerische Sprache entwickelt hat. Die Inhalte seiner Werke waren ihm wichtiger als stilistische Experimente und die Botschaft war stets der Form übergeordnet. Er war auf der Suche nach dem Wesen des Menschlichen bei armen, verhärmten Tagelöhnern, Knechten, Zigeunern und Verfolgten. Sie wurden bereits früh seine bevorzugten Modelle für die großformatigen Kohlezeichnungen. Otto Pankok war als Maler ein Einzelgänger, der seine eigene Bildwelt erschaffen hat, in der sich die reale Welt stets widerspiegelte. Sein Mitgefühl galt den Verachteten, den Unterdrückten und den Verfolgten – ähnlich wie Käthe Kollwitz. Sein Schaffen reagierte sensibel und prompt auf die historischen und politischen Ereignisse seiner Zeit und findet damit in der Zeichnung, der Druckgrafik und der Skulptur eine Nähe zu Käthe Kollwitz.

Die gemeinsame Ausstellung mit Werken von Käthe Kollwitz und Otto Pankok soll bei aller Nähe zwischen diesen beiden Künstlern auch zeigen, wie unterschiedlich doch ihre geistigen Positionen waren: während Käthe Kollwitz, stets aus einem zutiefst weiblichen, der Welt zugewandten, in die Welt hinein zielenden Ansatz vertritt, zeigt sich Pankok‘s Werk hingegen sehr engagiert und humanistisch.
Die Ausstellung wird deshalb einen sehr spannenden Blick auf zwei herausragende Künstlerpersönlichkeiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. werfen, der sowohl die Gemeinsamkeiten – vor allem bedingt durch die historische und gesellschaftliche Einordnung beider Künstler –, aber auch deren künstlerische Unterschiede beleuchten will.



Informationen zur Ausstellung:

Veranstalter / Rückfragen:
03631/881091
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