Berühmte Nordhäuser

Conrad Fromann

(1616 – 1706)

Stadtphysikus und Bürgermeister


Conrad Fromann (Foto: Nordhausen) Conrad Fromann (Foto: Nordhausen) Die Fromannschen Abschriften zur Geschichte Nordhausens gehören seit den schweren Kriegsverlusten zu den wertvollsten Handschriften des Stadtarchivs. Die Nachrichten zu allen Bereichen der inneren und äußeren Politik des Rates und des städtischen Lebens bilden eine Fundgrube für den Forscher wie auch für jeden Stadtgeschichts-Interessierten.

Conrad Fromann, Stadtphysikus und Bürgermeister der Freien Reichsstadt Nordhausen, wird am 24. Oktober 1616 als Sohn des Kaufmannes Anthonius Fromann und Frau Catharina in Nordhausen geboren. Nach dem Besuch der Gymnasien in Nordhausen, Braunschweig und Ilfeld studiert er Medizin in Jena; seit 1640 in Helmstedt und im elsässischen Straßburg von 1647 bis 1649. 1651 tritt er als Landmedikus in die Dienste des Markgrafen Friedrich von Baden. Am 25. Mai 1652 wird er an der Universität Basel zum Doktor der Medizin promoviert.

1654 beruft ihn seine Vaterstadt zum Stadtphysikus - ein „freigebiges Stipendium“ des Rates hatte ihm Medizinstudium finanziert. Er ordnet das Apotheken-, Hebammenwesen und erlässt Vorschriften zur Bekämpfung der Pest (Apothekenordnung und Taxe, 1657; Hebammen-Ordnung, 1674; Infektions- und Pestordnung, 1681; Medizinalische Bedenken, wie ein jeder kuriert werde, 1681). Auch eine Rats-Feuer-Ordnung von 1689 stammt aus seiner Feder.

1666 wird er mit 49 Nordhäuser Bürgermeister und arbeitet in diesem Amt viele Jahrzehnte. 1682 stiftet das kinderlose Ehepaar Fromann 1000 Taler, deren Ertrag bedürftigen Bürgern zukommen soll. Jährlich am Konradstag bis 1808 bekommen die acht Lehrer des Gymnasiums und zwölf bedürftige Schüler je einen halben Taler.

Bis etwa 1700 beschreibt er 14 Quartbände mit Urkundenkopien, Gesetzestexte und Aktenauszüge aus den zurückliegenden Jahrhunderten - seine „Collectanea Northusana“, die ihm als Nachschlagewerk und Ratgeber in seiner Amtstätigkeit dienen. Davon sind 12 Bände erhalten, die für die Stadtgeschichte von großer Bedeutung sind.

Seit 1657 steht ihm Physikat Dr. Georg Henning Behrens zur Seite. Seine letzten Lebensjahre sind getrübt durch die preußische Besetzung Nordhausens. Er stirbt am 21. April 1706. Die Stadt trauerte um ihren „Vater“, dem „weitberühmten Doktor der Medizin“, den „nordhäusischen Galenus“, einen „vir summe dictus“, der „die lebende Bibliothek“ genannt wurde. Er wird in der Nikolaikirche beigesetzt, wo sich auch ein Marmorepitaph des Ehepaares Fromann befand.
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