Ehrenbürger

Jean René Jaques Mialet

Jean René Jaques Mialet wurde am 3. April 1920 als Sohn eines französischen Offiziers und einer Lehrerin in Saarbrücken geboren. Er wurde am 2. Oktober 1999 zum Ehrenbürger der Stadt Nordhausen ernannt. Er verstarb am 27. November 2006 in Paris.

Jean René Jaques Mialet (Foto: unbekannt) Jean René Jaques Mialet (Foto: unbekannt) Jean Mialet trat er vor Beginn des Zweiten Weltkrieges als Offiziersanwärter in die renommierte Militärschule von Saint-Cyr ein. Nach der deutschen Besetzung Frankreich versuchte
der junge Leutnant, sich zu General Charles de Gaulle nach England durchzuschlagen. Dabei wurde er von der Gestapo verhaftet. Über das Polizeilager Compiègne deportierte ihn die Gestapo im September 1943 in das KZ Buchenwald und von dort aus in das KZ Mittelbau-Dora. Wie durch ein Wunder überlebte Mialet anderthalb Jahre schwerster Zwangsarbeit beim Ausbau unterirdischer Fabrikanlagen. Im April 1945 gelangte er mit einem Todesmarsch in das KZ Bergen-Belsen. Dort befreiten ihn britische Truppen.
Nach der Rückkehr nach Frankreich studierte Mialet bis 1950 Politische Ökonomie und Wirtschaftswissenschaften und wurde anschließend Ministerialbeamter in der französischen Regierung. 1959 wurde er enger Mitarbeiter von Präsident de Gaulle. Von 1962
bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1989 arbeitete Mialet an der Spitze des französischen Rechnungshofes. Zu seinen Auszeichnungen gehört die Ernennung zum Kommandeur der Ehrenlegion, das Kriegsverdienstkreuz 1939 -1945 und die Ehrenmedaille der deportierten Widerstandskämpfer.
Schon frühzeitig sah es Jean Mialet als seine Aufgabe an, die Erinnerung an diejenigen,
die Mittelbau-Dora nicht überlebt haben, wach zu halten. Er engagierte sich im französischen Freundeskreis Dora-Ellrich, dessen Vorsitz der in den 1980er Jahren übernahm.

1990 wurde er Präsident des Europa-Kommitees ehemaliger Häftlinge des KZ Mittelbau-Dora. Von 1994 bis 2003 war er darüber hinaus Vorsitzender des Häftlingsbeirates der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Während dieser Zeit hat er mit großem Engagement weit über die Grenzen Frankreichs und Deutschlands hinaus maßgeblich zur verstärkten Auseinandersetzung mit der Geschichte des KZ Mittelbau-Dora beigetragen, eines Lagers, das vielerorts als vergessen galt.
Eine seiner Hauptaufgaben sah der bekennende Katholik Jean Mialet, in der deutsch-französischen Aussöhnung. 1981 veröffentlichte er in Frankreich sein Werk „Haine et Pardon“ (Hass und Vergebung), das im Frühjahr 2006 im Berliner Westkreuz-Verlag in deutscher Übersetzung erschien.
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